Thalassozentrum/Erlebnisbad "ahoi", Cuxhaven

  • Leider ohne Bilder, da ich den heutigen Besuch ganz entspannt angegangen bin und darüberhinaus das fotografieren vergessen habe. Da es aber garantiert nicht mein letzter Besuch war, folgen sicher später noch welche.


    Am frühen Nachmittag bekam ich den Geistesblitz "ich könnte ja eigentlich mal wieder baden gehen". Es war schon kurz vor 13 Uhr, Olantis und Freizeitbad Bremen-Vegesack hätten sich nicht mehr gelohnt. Da ich etwas ruhiges, aber schon mit Rutschbahn wollte, fiel die Wahl auf das "Ahoi". Somit kurzerhand eine Fahrkarte nach Cuxhaven am Automaten gezogen und dann rein in den Halb-Zwei-Zug. Nach etwa 50 Minuten Zug- und anschließenden 25 Minuten Busfahrt befand ich mich im Toruismusgebiet Cuxhaven-Duhnen. Von der Bushaltestelle ist das Bad nicht zu verfehlen - einfach bis zum Strand laufen, dann nach links und immer dem Strandweg entlang, knappe 500 Meter. Im Sommer kann man sich den Bus auch sparen und die 5 Kilometer vom Cuxhavener Bahnhof mit dem Fahrrad zurücklegen.


    Am Bad angekommen, gelangt man durch eine große Tür in eine recht weitläufige, einladende Eingangshalle. An der Kasse erhält man einen Chip-Coin, der den Schrank freischaltet und später auch zum Bezahlen im Bad benutzt wird. Es war nichts von "Schwimmbad" zu riechen, die Halle ist hell, freundlich und sehr sauber.


    Das gleiche gilt auch für den Umkleidebereich - Kabinen sind zahlreich vorhanden. Ich möchte nicht wissen, wie sich die Badegäste in dem ziemlich kleinen Bad stapeln, wenn das alles belegt ist.
    Vom Umkleidebereich kommt man durch eine getrennte Damen-, Herren- und Familien-Dusche in die Haupthalle. Hier befindet sich das große Wellenbecken, in dem es zu jeder vollen und halben Stunde 5 Minuten lang sehr starken Wellengang gibt. Besonderen Spaß macht es, sich in der Nähe des Beckenrandes, wo die Wellen am stärksten sind, am Trennseil für den Schwimmer/Nichtschwimmerbereich festzuhalten. Auf der Meeresseite hat man durch die vollverglasten Wände einen wunderschönen Ausblick auf die Nordsee. Im Wellenbecken befinden sich auch Schaumstoff-"Surfbretter" und allerlei Wasserspielgetier.


    Auf der Flachwasserseite befindet sich die Badgastronomie und ein Durchgang in einen separaten Raum mit dem Kleinkinder-Wasserspielplatz. Dort haben nur Erwachsene in Begleitung mit kleinen Kindern Zutritt.


    An der anderen Stirnseite befindet sich der Durchgang zum Rutschenturm. Die Rutsche ist mit 7,3 Metern Höhe und 72 Metern Länge angegeben, eine Herstellerangabe fehlt, jedoch kann man erkennen, dass es sich um eine Hartwigsen-Anlage handelt. Sie ist als Reifenrutsche ausgeführt, entgegen der Hinweistafel wird aber auch das Berutschen ohne Reifen geduldet. Das Layout ist nicht sehr kreativ - es besteht lediglich aus einer Helix nach links mit etwas mehr als 360 Grad, deren Radius fortwährend enger wird, mit einer angeschlossenen 180°-Kurve nach rechts. Die Bahn ist eine Black Hole, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auf der ersten Helix-Hälfte gibt es ein paar Lauflichtringe, dann wird es stockdunkel, nach dem Richtungswechsel kommen ein paar Daylight-Punkte. In dem dunklen Part befinden sich außen auf der Röhre Höcker für Blitzgeräte und andere Effekte, doch die waren entweder defekt oder abgeschaltet.
    Mit den (sehr kleinen) Reifen berutscht ist das Tempo eher gemütlich, da es keine schnellen Richtungswechsel oder Jumps gibt, fehlt auch die Herausforderung bei kleinen Reifen - bei entsprechenden Layouts ist das rutschen damit sehr wackelig, hier aber nicht. Ohne Reifen sieht das schon besser aus - in Rücken(Hohlkreuz)lage wird man recht schnell, durch den enger werdenden Kurvenradius wird der Effekt noch verstärkt. Der Richtungswechsel wirft einen richtig nach oben. Im Fangbereich gibt es dann auch eine Zeitmessanlage, die die gerutschte Zeit anzeigt. Ich habe einmal 9,1 Sekunden, sonst meist 9,2 bis 9,4 geschafft - zumindest immer als ich gerutscht bin, war keiner schneller.
    Die Bahn ist nichts besonderes, aber durch die Zeitmessanlage lädt sie doch zum mehrmals rutschen ein. Die 72 Meter Länge glaube ich nicht - und noch nicht mal das Bad selbst. Auf der Webseite ist die Rutsche nämlich mit 65 Metern angegeben, was auch eher hinkommt - freilich inklusive Fangbecken. Die gefühlte Länge der reinen Rutschstrecke beläuft sich eher auf ca. 55 Meter und wenn ich sie mit der Rutsche im Freibad am Dorumer Tief vergleiche, dann kommt das eher hin. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, man merkt keine Segment-Übergänge.


    Neben der Rutsche gibt es ein kleines Außenbecken, das leider ziemlich kühl ist. Dort befindet sich ein schwacher Strömungskanal, ein bisschen "Geblubber" (Sprudelliegen und -Sitze) und ein Bodensprudler, der in einer kleinen Bucht eingehaust ist. So gelingt es leichter, sich mitten in das Geblubber hineinzustellen, ohne immer fortgedrückt zu werden.


    Ein Gang verbindet die Wellenhalle mit der Therme, von dort aus kommt man auch zur Sauna und zum Solarium. Die Therme ist nichts weiter als ein warmes Erlebnisbecken, welches mit blauem Licht beleuchtet ist und wo Herumtoben weniger gern gesehen wird. Durch die etwas dunklere Halle und die Beleuchtung ist der Bereich aber ideal zum entspannen.


    Die Gastronomie ist durchschnittlich, die Preise für einen Nordsee-Touristenort im Rahmen. Ich habe 6,50 Euro für ein Jägerschnitzel mit Pommes Frites bezahlt. Das Schnitzel war Formfleisch auf Autobahnraststätten-Niveau, die Soße kam aus der Mikrowelle. Geschmacklich war beides OK. Die Pommes Frites hatten die richtige Konsistenz - außen knusprig, innen fluffig.


    Fazit: Ein nettes Bad für die Nahversorgung und für verregnete Urlaubstage. Angenehmes Publikum, lichte und freundliche Räume, entspannte Atmosphäre und die üblichen Attraktionen für diese Bad-Größe. Eine längere Anreise lohnt indes nicht.


    Weitere Infos auf der Webseite:
    http://www.ahoi-cuxhaven.de/