Freizeitbad "Schwimm In", Gevelsberg

  • Das Schwimmbad „Schwimm in Gevelsberg“ liegt in - genau! - Gevelsberg! Genauer gesagt im Ennepe-Ruhr-Kreis in der Nähe von Sprockhövel. Im Jahre 2001 wurde die alte Gevelsberger Badeanstalt zum Spaß- und Freizeitbad umgebaut. Die Homepage des Bades gibt's hier: http://www.schwimm-in-gevelsberg.de


    ---Erreichbarkeit---
    Ist man erst einmal in Gevelsberg angekommen, findet man das Bad recht schnell. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man bis zum Bahnhof "Gevelsberg-Kipp" (RB40), doch danach muss man schon noch ein großes Stück laufen. Ein Bus hält vor dem Bad leider nicht.


    ---Kasse---
    Es gibt einen sehr großen Parkplatz, der jedoch nicht direkt am Schwimmbad liegt. Um zum Bad zu gelangen, muss man ungefähr 50 Meter laufen.
    Der Eingangsbereich erscheint wie ein gewöhnlicher Schwimmbadeingang, davor einige Laternen und Steindekorationen. Die Preise sind recht akzeptabel, mit einer Familienkarte (zwei Erwachsene, zwei Kinder) für 17 Euro kommt man noch recht günstig weg. An der Kasse erhält man dann einen Chipcoin, den man in einen Automaten wirft, ihn wiederbekommt und durch ein Drehkreuz gehen kann. Bei Verlust „wird es teuer“, betont die Kassiererin. Das stimmt, falls ein Kind den Coin verliert, kostet das 8 Euro, bei Erwachsenen dagegen fast 30 Euro. Daher haben wir sehr gut auf den Chip geachtet.
    In den Sommermonaten wird je nach Wetterlage das Hallenbad geschlossen und das Freibad geöffnet. Hier gibt es ein Sport- und ein Nichtschwimmerbecken, auch ein Baby-becken ist vorhanden. Die Rutschen bleiben jedoch dann auch kostenlos benutzbar. Der Preis für das Freibad ist ca. 50 Cent billiger. Doch am Tag unseres Besuches war das Hallenbad geöffnet.


    ---Umkleiden und Duschen---
    Die Umkleidekabinen sind recht sauber, bis auf ein paar hingeworfene Bonbonpapiere ist dort alles sehr hygienisch. Es gibt mehrere große Umkleiden und viele kleinere. Auch Sammelumkleiden sind vorhanden. Nach dem Umziehen geht’s schnell ab zu den Duschen. Davon gibt es zu Stoßzeiten allerdings viel zu wenige. Die Duschen sind aber relativ hygienisch. Sie sind durch Wände voneinander getrennt und ziemlich heiß, es gibt jedoch eine Kaltwasserdusche. Doch was soll’s: kurz unter die Dusche und ab ins Bad.


    ---Das Bad---
    Es gibt mehrere Becken, die ganz nett thematisiert sind: für die Kleinen gibt es ein liebevoll gestaltetes Kleinkinderbecken mit warmem Wasser und einem echten Feuerwehrboot, welches für Kinder mit allerlei Gerätschaften wie Wasserkanone und Blaulicht ausgestaltet wurde. Die etwas Größeren können sich im Spaßbecken austoben. Dort gibt es einen Strömungskanal, Sprudelliegen und Massageduschen, die jeweils alle zehn Minuten abwechselnd eingeschaltet werden. Außerdem gibt es zwei Grotten, an deren Ein- und Ausgängen sich Wasserfälle befinden. Das Wasser ist angenehm warm und auch nicht besonders tief. Das Becken ist leider ziemlich klein; wenn es im Bad voll ist, merkt man das besonders. Viel Platz bietet das Becken nicht. Wer es lieber ruhig mag, kann im 1,90 Meter tiefen 25-Meter-Becken mit Startblöcken seine Bahnen ziehen. Über diesem Becken befindet sich eine „Brücke“ mit Liegeplätzen und mehreren Solarien. Direkt nebenan gibt es ein tiefes Sprungbecken mit 1-, 3- und 5-Meter-Brett. Dieses wird auch für ein regelmäßig angebotenes kostenloses "Schnuppertauchen" benutzt.


    ---Rutschen---
    Die Wasserrutschen „Aquaspeed“ sind das Highlight im Bad. Leider sind die Treppenstufen des Rutschenturms – und auch alle anderen Treppen im Bad – sehr rutschig. In der ersten Etage des Rutschenturms befinden sich eine gelbe Kinderrutsche (die mit der richtigen Technik übrigens sehr schnell sein kann) mit der Länge von 38 Metern sowie eine 80 Meter lange blaue Reifenrutsche, die man mit Einzel- oder Doppelreifen benutzen kann. Mitten in der Röhre wird es plötzlich schwarz, und man saust durch einen Wasserfall mit wechselnder Beleuchtung. Danach wird es wieder blau und die Rutsche ist zu Ende. Eine Etage höher („Ebene 3“) befinden sich weitere zwei Rutschen. Die eine davon ist die sehr steile „Coca-Cola Turborutsche“ mit 39 Metern Länge. Sie hat einen sehr kleinen Durchmesser und ist blau-rot gefleckt. Schon am Anfang sieht man ein sehr steiles Gefälle. Am Ende der Rutschbahn zeigt eine Tafel die Rutschgeschwindigkeit an. Die Rutsche beschleunigt extrem und man kann sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Ich brauchte für die Rutsche 3 Sekunden - das ergibt eine Geschwindigkeit von 13 m/s, also knapp unter 50 km/h. SEHR schnell! Eine Drehkreuzanlage gibt es hier seltsamerweise nicht, dafür aber einen Monitor, der anzeigt, ob das Landebecken frei ist. Die Rutsche ist erst ab 15 Jahren freigegeben; die Bademeister achten sehr darauf. Die zweite Rutschbahn in dieser Etage ist die „Black Hole“. Zuerst rutscht man durch leuchtende blau-weiße Streifen mit Blitzen. Darauf folgt eine pechschwarze Kurve. Danach saust man ein Gefälle herab, das mit einem Sternenhimmel beleuchtet wird. Es kann leicht passieren, dass man auch mal ein Stück abhebt. Danach blitzen verschiedene Farben auf, ein Schwarzlichteffekt erscheint, eine weitere Kurve, und man landet sicher im Auslauf. Nach dieser Rutschpartie ist einem meistens etwas schwindelig. Wie viele Rutschen von „Roigk“ schmerzen beim Rutschen die Nähte zwischen den einzelnen Segmenten.


    Habe auch hier selbstverständlich Onride-Videos zu:
    Reifenrutsche: http://www.youtube.com/watch?v=YS2b8svIdh8&fmt=22
    Kinderrutsche: (leider unscharf, weil Kamera falsch eingestellt war) http://www.youtube.com/watch?v=lnCxj7iUM3o&fmt=22
    Black Hole: (leider unscharf, weil Kamera falsch eingestellt war) http://www.youtube.com/watch?v=iU9pf6G_sV4&fmt=22
    Turborutsche fehlt


    Ich versuche, beim nächsten Mal bessere Onrides zu machen. Setze ich natürlich dann auch hier rein.


    ---Bistro---
    Auch die Hungrigen kommen hier auf ihre Kosten. Ein großzügig gestalteter Gastronomiebereich bietet kalte Getränke und leckere Speisen an. Der Betrag wird auf den Chipcoin gebucht und am Ende des Besuches am Nachzahlautomaten kassiert. Zum Restaurant gehört auch eine von Rauchern gern genutzte Außenterrasse. Die Preise sind human und die Auswahl auch relativ groß. Essen und Trinken, das auf eigene Faust mitgebracht wurde, ist natürlich aus "hygienischen" Gründen nicht erlaubt.


    ---Bademeister-Aufsicht---
    Die Bademeisteraufsicht ist hier wirklich ein Pluspunkt. Da sich die Kabine direkt am Rutschenbereich befindet, ist dieser auch am meisten beobachtet. Besonders viel Wert legen die Bademeister darauf, dass alle, die die Turborutsche benutzen, nicht unter 15 Jahre alt sind. Auch im Rest des Bades befinden sich meist Bademeister, sodass ich dieses Bad als sicher einstufen würde.


    ---Fazit---
    Wer viel Wert auf "tropische" Gestaltung legt, kommt im "Schwimm In" nicht ganz auf seine Kosten. Dafür ist der Eintrittspreis niedrig, wofür sehr viel geboten wird. Die Rutschen sind wirklich sehr gut - besonders die rote Turborutsche - und auch die Bademeisteraufsicht ist lobenswert. Auch wenn die Fahrt nach Gevelsberg ca. 1 Stunde dauert, bin ich sehr oft dort. In den Abendstunden ist das Bad extrem leer; an den Rutschen steht dann gar keiner mehr an und man kann sich mit Power hineinschmeißen <!-- s:) -->:)<!-- s:) -->


    ---Bilder---
    Da es am Tag meines Besuches sehr voll war, habe ich nur zwei Fotos von außen machen können:



    blaue River-Reifenrutsche und ein Stück der gelben Kinderrutsche


    MfG TUBErides

  • Soooo... ich war am Samstag mal wieder im Schwimm In Gevelsberg! Ich habe viele Fotos und bessere Onride-Videos gemacht, auch von der Turborutsche. Also, los geht's!


    ---Bilder---

    Der Umkleidebereich mit Schränken: modern und gepflegt; es könnten aber ein paar Umkleidekabinen mehr da sein.



    Hier sieht man schon mal zwei der vier Rutschen: die blau-rot gefleckte Röhre ist die "CocaCola"-Turborutsche mit einer Länge von 39 Metern (laut Bad 50 Meter). Die blaue Rutsche ist die "Black Hole" mit einer Länge von 74 Metern (laut Bad 80 Meter).



    Nochmal von einer anderen Seite - gut zu erkennen der spaßige Jump in der Black Hole.



    Vier Rutschen gibt es - eine Turborutsche (39 Meter), eine Black Hole (74 Meter), eine Kinderrutsche (38 Meter) und eine Reifenrutsche (75 Meter).



    Fangen wir mal ganz oben im Turm an: dort startet die "CocaCola"-Turborutsche. Diese ist erst ab 15 Jahren freigegeben.



    Die enge Röhre geht am Anfang recht steil nach unten und macht dann eine Biegung nach links. Die Rutsche ist für eine deutsche Turborutsche schon relativ schnell - macht auch richtig viel Spaß! Leider sind die Nähte schlecht verarbeitet (Roigk halt), daher brennt einem nach dem Rutschen der halbe Rücken.



    Unten wird über dem Auslauf die Rutschzeit in Sekunden angezeigt - feine Sache! Mein persönlicher Rekord war 3,00 Sekunden für 39 Meter, das macht nach Adam Riese eine Geschwindigkeit von knapp 47 km/h - schon recht schnell.



    In der selben Etage wie die Turborutsche startet auch die Black Hole. ("Teilweise dunkel" ist hier wohl etwas untertrieben - man sieht einen Großteil der Strecke gar nichts!)



    Die Rutsche bietet Stroboskopeffekte, Leuchtstreifen, einen Sternenhimmel (normalerweise, dieser war bei diesem Besuch defekt), Schwarzlicht-Effekte und Blinklichter. Auch ein schöner Jump (siehe oben) ist vorhanden, an dem man schon mal abhebt.



    Eine Etage tiefer als Black Hole und Turborutsche befindet sich die gelbe Kinderrutsche - 38 Meter lang / kurz und ziemlich eng. Man kann sehr schnell werden, wenn man richtig rutscht - tolle Rutsche!



    Auch die Kinderrutsche hat natürlich ihr eigenes Auslaufbecken



    In der gleichen Etage wie die Kinderrutsche gibt es den Einstieg der "River"-Reifenrutsche.



    Die Rutsche ist im Mittelteil dunkel und bietet einen Wasserfall, der von einem Farbwechsler angestrahlt wird.



    Nach 75 Metern im Einzel- oder Doppelreifen ist die Rutschpartie zuende.



    Blick auf das 25-Meter-Becken und im Hintergrund das Sprungbecken.



    Das 25-Meter-Becken verfügt über mehrere Startblöcke. Das Bad ist für sportlich ambitionierte Schwimmer gut geeignet.



    Oberhalb des Sportbeckens befindet sich eine Empore, wo man sich hinlegen oder auf einer der Sonnenbänke bräunen kann.



    Sprungbecken mit 1-, 3- und 5-Meter-Brett



    Der Kleinkinderbereich



    Dazu gehört auch dieses "echte" Feuerwehrboot mit dem einfallsreichen Namen "Gevella".



    Das etwas kleine, aber bei leerem Bad sehr angenehme Erlebnisbecken. Hier gibt es Sprudelliegen, einen Strömungskanal und Massagedüsen.



    Durch diese Grotte führt der Strömungskanal.


    Am Ende (gegen 21:00, kurz vor Geschäftsschluss) waren wir die einzigen im Bad - echt super, da man dann an den Rutschen überhaupt nicht warten muss und auch die Becken alle leer sind. Also abends eine echte Empfehlung. Bei unserem anderen Besuch war es ein Sonntag-Mittag - so voll, dass die Schlangen an den Rutschen teilweise bis zum unteren Ende der Treppe führten.


    Und zu guter Letzt noch die Onride-Videos der Wasserrutschen!
    Turborutsche: http://www.youtube.com/watch?v=1CWeYKSa730&fmt=22
    Black Hole: http://www.youtube.com/watch?v=L3gudbqLFn0&fmt=22
    Kinderrutsche: http://www.youtube.com/watch?v=0cCrH4JLe14&fmt=22
    River-Reifenrutsche: http://www.youtube.com/watch?v=iWetKYVniJI&fmt=22


    MfG TUBErides

  • Zu den Nähten: Die Rutschbahnen im "Schwapp" in Fürstenwalde sind auch von Roigk, dort merkt man die Nähte zwar, aber sie tun nicht weh. Da der Master Blaster dort ein NBGS-Produkt ist (bevor sie [AFAIK] von White Water übernommen wurden), denke ich, dass die anderen Rutschen auch NBGS sind, allerdings von Roigk vertrieben. Die Rutschen im Bispinger Center Parcs sind "White Water West"-Anlagen, ebenfalls von Roigk vertrieben und aufgebaut. Die sind auch sauber verfugt. Die hier auf dem Bild sehen sehr nach NBGS aus (zumindest die Turbo- und die River-Rutsche). Vielleicht liegt es nicht nur an Roigk generell, sondern an den Konstrukteuren, die die Rutschen fürs jeweilige Bad zusammenschrauben.

  • Zitat

    Kanns sein dass die Betreiber einfach den Rutschauslauf noch in die Längenangaben mit einbeziehen? So 4-5 Meter kommt ja meistens hin, das könnte dann auch die Differenz in den Angaben erklären.


    Stimmt, wäre eine Möglichkeit. Allerdings sind bei der Turborutsche direkt 11 Meter drangehängt - die laut Schild 50 Meter lange Röhre ist laut Roigk-Referenzliste nur 39 Meter lang.


    Die Turborutsche stammt übrigens von White Water, die wahrscheinlich - wie von Slidy vermutet - von Roigk vertrieben wurde. Was mich auch wundert ist die Tatsache, dass es kein Drehkreuz an der Anlage gibt, nur einen Monitor neben der vorhandenen Ampel. Zum Vergleich: selbst der für eine Turborutsche sehr langsame "Speed Shark" im Atlantis Dorsten besitzt ein Drehkreuz.


    Was auch wenig Sinn macht - was mir auch die Bademeister schonmal gesagt haben - ist, dass die Rutsche ab 15 Jahren freigegeben ist. Mir würde eine Gewichts- bzw. Größenbeschränkung weit sinnvoller erscheinen. Es gibt Fünfzehnjährige, die klein und leicht sind, aber auch Dreizehnjährige, die aussehen wie 16. Ganz davon abgesehen, dass die Rutsche jetzt nicht sooo extrem ist, dass sie erst für Fünfzehnjährige geeignet wäre.

  • Schöne Berichte, ich denke ich werde demnächst nochmal nach Gevelsberg fahren und mit meiner neuen Kamera die Wasserrutschen-Videos neu machen.


    Übrigens: die Rutschenmarke Roigk sitzt auch in Gevelsberg, nur ein paar Straßen vom Schwimm In entfernt.