Wiener Schafbergbad - einmal und nie wieder

  • Nachdem ich letzte Woche das Wiener Stadionbad besuchte und es mir dort gefiel, stand heute ein anderes städtisches Freibad auf dem Programm: Das Schafbergbad in Hernals.


    Die Anfahrt mit S-Bahn und Bus klappte problemlos, der Eintritt ist mit 3 Euro für städtische Bäder typisch niedrig, und dennoch fand ich ihn maßlos übertrieben.
    Schon an der Kasse sieht man, was die Gebäude im Bad dominiert: schmutziggrauer Beton mit dunkelroten Geländern und blau-gelbe Plastikwände.


    An der Schlüsselausgabe bekam ich den Spindschlüssel und eine kurze Wegbeschreibung zum Umkleidebereich.
    Dieser kann mit einem Wort beschrieben werden: Parkhaus. Es ist als ob azf dem Parkdeck eines Parkhauses mit kaltem Betonboden lieblos Spinde aufgestellt und mit blau-gelben Plastikwänden abgetrennt wurden. Dazu ist der Boden mit Zigarettenkippen und anderem Abfall übersät und es riecht wie im Raucherabteil eines Wirtshauses. Dazu gibt es keine einzige Umkleidekabine, man ist also gezwungen, sich vor den anderen Badegästen zu entblößen oder einen ungenutzten Bereich aufzusuchen.


    Nachdem.ich mich also umgezogen hatte, ging ich zum Erlebnisbecken und der Rutsche. Das Erlebnisbecken bietet bis auf Betonklötze, von denen man runterspringen kann und einen abgegrenzten Bereich mit 1m- und 3m-Bereich keine Attraktionen.


    Interessanter für mich war die 102m lange und 10 Meter hohe Wasderrutsche von Van Egdom bzw. Roka. Doch diese war geschlossen. Ich hatte noch von einem Jahre zurückliegenden Besuch in Erinnerung, dass die rutsche nur intervallweise in Betrieb ist, also.suchte ich einen Bademeister auf. Da begegneten mir drei Bademeister, die offensichtlich miteinander darum stritten, wer als nächster bei der Rutsche Aufsicht haben soll. Ich fragte dann einen, wann die rutsche wieder in Betrieb geht, die Antwort war dass es nur noch wenige Minuten dauert.


    Es begann leicht zu regnen, es hatte sich ein kleines, nichtgewittriges Niederschlagsfeld über Wien geschoben. Ich wartete bei der Rutsche und wartete. Nach 15 Minuten fragte ich dje Bademeister beim Sprungturm, die meinten, die Rutsche wäre wegen bliztgefahr gesperrt. Dies ist aber unlogisch, da weder das Schewimmbecken geräumt wurde noch der Sprungturm gesperrt wurde. Dabei ist die Blitzschlaggefahr im Wasser am Größten, worüber ich die Bademeister auch aufklärte, diese beharrten jedoch auf ihrer Meinung. Wenn eine Rutsche schon intervallweise betrieben wird, dann soll das gefälligst auch angegeben sein und die Bademeister imstande dazu sein, die Intervalle einzuhalten und sich nicht streiten und auf eine angebliche Blitzgefahr herausreden.


    Schließlich verließ ich frustriert das Bad. Für mich das bisher schlechteste Bad, das ich besucht habe - bei 94 Rutschen in diversen Ländern. Mich sieht es jedenfalls nicht wieder, zumal ich den "Count" schon, wue gesagt, vor langer Zeit geholt habe.


    Ps: Mir ist auch unverständlich, wieso auf der Linie 42A, die
    von der S-Bahn Hernals zum Schafbergbad fährt, keine Gelenksbusse fahren. Auf der Rückfahrt warteten so viele Leute bei der Station, dass nicht alle in den Bus passten und einige 15min auf den nächsten warten mussten. Der war dann so überfüllt, dass sich die Türen teilweise nicht öffnen ließen...

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  • Danke für deine Eindrücke, hört sich nun nicht wirklich nach einem lohnenswerten Bad an. Gibt es tatsächlich nur das eine Becken?


    Zitat


    ... Dabei ist die Blitzschlaggefahr im Wasser am Größten, worüber ich die Bademeister auch aufklärte, diese beharrten jedoch auf ihrer Meinung.


    unabhängig davon, dass bei Gewitter eigentlich der gesamte Bade- und Nassbereich gesperrt sein sollte, stimmt deine Info nur teilweise. Denn die Blitzschlaggefahr ist bei offenen Wasserflächen am Größten, da der Kopf des Schwimmers alles andere überragt und somit der zum Blitz nächste Punkt darstellt. Bei einem Rutschenturm von 10 Metern zieht garantiert nicht die Wasserfläche, sondern das Metallgeländer, die elektrischen Zuleitungen usw. den Blitz an, von daher kann ich die "Logik" sogar verstehen. Aber wie eingangs erwähnt, muss der Sicherheit halber bei einem aufziehenden Gewitter eigentlich der Badebereich im Gesamten gesperrt werden....

  • Nein, es gibt neben dem becken möglicherwiese noch ein Sportbecken, aber sicher kein weiteres Erlebnisbecken.


    Egal ob der Blitz nun ins Becken oder in den Rutschenturm fährt, im Endeffekt trifft es das Becken, da ja die Rutsche bekanntermaßen ins Becken führt, zumal auf der Rutsche kein Blitzableiter angebracht ist. Abgesehen davon war ja weit und breit kein Gewitter, sondern nur ein kleines konvektives Niderschlagsfeld mit leichtem Landregen, was auch auf der Blitzortung und dem Wetterradar klar zu erkennen war :)

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