Golfbad, Oss (NL)

  • Mal wieder hat es uns am Samstag in die Niederlande verschlagen. Dort haben wir eine "kleine" Schwimmbadtour gemacht. Station 1 war das Golfbad in Oss, einer Stadt zwischen 's-Hertogenbosch und Nijmegen.


    Die Anreise mit dem Zug verlief problemlos: nach Venlo kommt man sehr einfach (ab Mönchengladbach oder Viersen mit dem RE13), von dort einfach mit dem Intercity Richtung Den Haag Centraal bis Eindhoven fahren, dann mit einem weiteren Intercity nach 's-Hertogenbosch und dann mit dem Stoptrein bis zur Station Oss. Vom Bahnhof Oss ist der Fußweg bis zum Bad überhaupt kein Problem.


    Nach vielen Stunden im Zug und wenigen Minuten zu Fuß kamen wir dann endlich am Golfbad an:



    Eingang:


    Kassenbereich:


    Der Umkleide- und Schrankbereich:


    Straßenschuh- und Barfußbereiche sind leider nicht voneinander getrennt, doch trotzdem war es relativ sauber in diesem Bereich. Zum Abschließen der Schränke benötigt man ein 10-Cent-Stück, welches allerdings einbehalten wird und das man beim Öffnen des Schrankes nicht wiederbekommt. Wer kein Kleingeld hat, kann einen Wechselautomaten im Gang benutzen.
    Lustig sind die Schlüssel. Diese sind nicht wie in Deutschland üblich zum Schnallen ausgeführt, sondern bestehen aus einer Art Gummiband. Daher kann der Schlüssel auch mal abrutschen, deshalb gut aufpassen!


    Die Schwimmhalle:


    Mit der Dekoration wurde sich hier nicht überschlagen, alles ist braun gefliest und wirkt daher etwas altmodisch. Trotzdem ist die Atmosphäre aufgrund des viel einfallenden Tageslichts recht angenehm.


    Das Hauptbecken - wie der Name "Golfbad" vermuten lässt - ist das Wellenbecken. Dieses ist im Prinzip einfach ein L-förmiges 25-Meter-Becken mit Wellenmaschine:


    Der längere Teil ist tiefer und kann auch zum normalen Schwimmen genutzt werden:



    Am Knick des L's läuft das Becken flach aus:


    Zusätzlich treiben Matten, Schwimmreifen usw. auf dem Wasser:


    Für Kinder gibt es den separaten Bereich " 't Berenbad":


    Dieses Becken ist extra für Kleinkinder erbaut worden. Hier gibt es eine Breitrutsche, ein flaches Becken und zahlreiche Bärenfiguren.


    Außerdem gibt es einen "Verkeerstuin", wo Verkehrszeichen etc. stehen, allerdings war dieser wegen Wartungsarbeiten gesperrt:


    Natürlich sind wir wegen den Becken nicht extra nach Holland gefahren. Die Hauptattraktion ist der Rutschenturm mit drei Van-Egdom-Röhrenrutschen:


    Rutschen von außen:


    Treppenaufgang im Rutschenturm:


    Der Rutschenturm ist etwas trist, aber funktional und die Stufen sind auch überhaupt nicht glatt. Die Treppen sind breit genug und es gibt kein Gedrängel.


    In 5,70 Metern Höhe startet die älteste Rutsche des Bades (Baujahr 1992), die gelbe Tunnelrutsche:


    Einstieg:



    Die Rutsche ist langweilig. Mit 59 Metern ziemlich kurz und vom Verlauf (Doppelte Acht) Standard.


    Auslauf:


    Jetzt folgt die definitiv beste Rutsche des Bades. In knapp 9 Metern Höhe startet die 50 Meter lange Tube 800, die blaue Turborutsche des Golfbads:


    Der Einstieg ist mit einer sensorgesteuerten Ampel ausgestattet, ein Drehkreuz gibt es nicht:


    Zuerst gibt es eine Kurve nach rechts, bevor das Gefälle folgt:


    Das Beschleunigungsstück:


    Die Beschleunigungsstrecke ist nicht besonders steil, dafür aber sehr lang und konstant. Man wird immer schneller und schneller, dann folgt eine unerwartete Rechtskurve. Es wirken ganz gute Kräfte und man beschleunigt kurz vor Ende noch einmal. Eine super Turborutsche, wie man sie sonst nur selten findet!


    Auslaufbecken der Turborutsche:



    Die Rutsche ist mit einer Zeitmessanlage versehen:


    Nein, die Zeit ist nicht von mir :D Mein Rekord war 5,25. Wie man auf dem Foto sehen kann, wurden einige Flächen mit Klebeband überklebt. Ich vermute, dass dort einmal die Tagesrekorde der Rutsche angezeigt wurden.


    Ganz oben im Turm startet dann die 130 Meter lange Black Hole:


    Einstieg mit Startbecken:


    Das Rutschen ist sowohl mit als auch ohne Reifen zugelassen. Es gibt auch nur recht wenige Reifen, daher ist es positiv, dass man die Rutsche auch als Bodyslide nutzen darf.


    Einstieg:


    Black Hole von außen:



    Die Rutsche ist überraschend gut. Es gibt zahlreiche Lichteffekte (leuchtende Pfeile entgegen der Rutschrichtung, rote Blinklichter und Sternenhimmel), doch das lustigste an der Rutsche sind die langen dunklen Passagen zwischen den Lichteffekten. Dort sind ganz plötzliche scharfe Kurven und Richtungswechsel verbaut, sodass man die Orientierung wirklich verliert. Die Rutsche ist außerdem sehr lang, nach den Black Holes im Tikibad ist die Rutsche sogar die längste der Niederlande.


    Auslauf der Black Hole:


    Ferner gibt es im Bad noch ein Sportbecken mit Sprungturm:


    Das Becken war allerdings geschlossen. Derzeit wird nämlich direkt neben dem Freizeitbad ein neues "Wedstrijdbad" gebaut, welches bis September fertiggestellt werden soll.


    Fazit: Von der Gestaltung und der Wasserlandschaft her ist das Golfbad eher Standard und wirkt etwas altmodisch. Die Rutschen – insbesondere die Turborutsche – rechtfertigen allerdings jeden Kilometer Fahrt in dieses Bad. Auch für Rutschenfans aus Deutschland lohnt sich das Bad definitiv! Hinzu kommen die sehr gute Aufsicht und der günstige Eintrittstarif. Tipp: am besten mit dem Sportiom in ´s-Hertogenbosch kombinieren. Dieses ist nur knapp 20 Kilometer entfernt und bietet ebenfalls geniale Rutschen. Einen Fotobericht gibt es davon natürlich auch!

  • So eine Turborutsche ist uns in Deutschland nicht bekannt.
    Die einzige Rutsche, die man vielleicht hiermit vergleichen könnte, ist die im Tropical Islands.
    Auch hier geht es am Anfang konstant bergab, es folgt eine Kurve und man wird noch einmal schnell.