Beiträge von Otto Normalrutscher

    Als ich diesen Monat Göteborg besucht habe, war mein Hostel völlig überraschend direkt gegenüber der Brandruine des Wasserparks. So wurde ich quasi zum Katastrophentouristen wider Willen und habe ein paar traurige Bilder mitgebracht.


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    Auf den Stützpfeilern der vielen Rutschen kleben nur noch schwarze Rest geschmolzenen Kunststofffs. Lediglich von der Ovalreifenrutsche sind noch einige wenige Halbschalen übriggeblieben. Besonders auffällig ist natürlich das Skelett des (anscheinend) Proslide Tornados. Die Rutscheneingänge klaffen als schwarze Löcher im ausgebrannten Turm. Auch die Halle des Bades dahinter scheint einiges abbekommen zu haben, war aber nicht so gut zu erkennen.


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    Der Brand begann Videos zufolge mit einer Explosion am Rutschenturm. Als Ursache wird ein "Arbeitsunfall" vermutet, feststehen tut das jedoch noch nicht.


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    (Das Aquadrom, das mal in Bremen stand, konnte ich nicht kennenlernen, aber sicher stünde es an der Spitze dieser Liste.)

    Alle Wasserrutschen gehören zu einem der städtischen Bremer Bäder.


    1. Stadionbad

    (ausführlicher hier)


    Das Stadionbad ist ein besonderes Freibad zwischen dem grünen Weserufer und dem futuristischem Weserstadion. Es hat ein normales Schwimmerbecken und ein chlorfreies, rechteckiges Naturbecken. Dort führen zwei Rutschen rein. Im Doppelpack bieten diese beiden meiner Meinung nach den besten Rutschenspaß in Bremen.

    • eine Wiegand-Freefall aus Edelstahl, wie alle Freefalls dieser Art mit dem typischen, steilen Fallstart und sehr schnell. Außergewöhnlich ist nicht die Höhe, aber der polternde Flachwasserauslauf mit anschließendem Plumpsauslauf ins Becken
    • eine Multislide mit drei Bahnen und lustigen Wellen, die jede Menge Spaß macht

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    2. Freizeitbad Vegesack

    (ausführlicher hier)


    Das beliebteste Schwimmbad vieler Bremer hat eine große Sportbad-Halle und einen kompakten Erlebnisteil mit Strömungskanal in einem gläsernen Anbau. Es ist ein gemütliches Bad, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es im Erlebnisbecken zu Stoßzeiten im Winter schnell voll wird. Im Sommer ist zusätzlich ein sehr großes und kühles Freibadbecken geöffnet.

    • solide, schnelle Turborutsche
    • Röhrenrutsche mit kurzem Black-Hole-Teil und Lichtringen, durchschnittlich schnell
    • die gelbe Standard-Breitrutsche von Roigk im Freibadbereich

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    3. Bad 1

    (ausführlicher hier)


    Das Bad 1 ist das Erlebnisbad von Bremerhaven. Auch hier kommt der Erlebnisteil aber recht klein und kompakt daher, außerdem ist er eng an ein Sportbecken angegliedert. Zusätzlich gibt es ein Dampfbad.

    • Die Black Hole hat ein schnelles Tempo und vielfältige, klassische Lichteffekte. Sie erinnert mich sehr an die Black Hole in Ostrava-Poruba. Auf jeden Fall eine tolle Bahn und besser als die Black Hole in Vegesack.

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    4. Schlossparkbad

    (ausführlicher hier)


    Das Schlossparkbad ist ein riesiges, richtig schönes Freibad, wenn auch ohne die besondere Kulisse des Stadionbads. Es hat sowohl ein großes Sportbecken mit extra Sprungbucht als auch ein großes Erlebnisbecken. Auffällig ist die hölzerne Insel mittendrin. Es gibt auch einen Indoorbereich, aber der beinhaltet nur ein Standard-Sportbad und ist im Sommer geschlossen.

    • lange, lustige Freirutsche mit Schaukelkurven ohne Kreisel, mäßig schnell
    • gelbe Standard-Breitrutsche

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    5. Südbad

    (ausführlicher hier)


    Das Südbad ist ein relativ kleines Sportbad mit blubberndem Entspannungsbecken und Kinderbecken. Ich empfand es als etwas eng und habe mich nicht so wohl gefühlt. Dann doch lieber nach Vegesack.

    • Die Edelstahl-Tunnelrutsche von Wiegand ist nicht besonders lang oder schnell, da gibt es deutlich spannendere Expemplare. Selbst die ähnlichen Bahnen in Osterode am Harz oder Hilders in der Rhön haben mir besser gefallen.

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    6. Freibad Blumenthal


    Kleines, modernes Edelstahl-Freibad, ziemlich versteckt im Norden der Stadt. Der Name ist Programm: Blumen blühen und verschönern das Bad. Zur Ausstattung gehört eine tschechische Schaukelbucht.

    • Die Edelstahl-Breitrutsche ist gar nicht mal so breit. Ungewöhnlich schmal und wasserreich hat sie fast schon ein bisschen Wildwasser-Charakter. Meine Lieblingsbreitrutsche in Bremen, trotzdem eher harmlos.

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    7. Freibad Grünhöfe


    Im Süden von Bremerhaven verbirgt sich das gemütlichste Freibad auf Bremer Gebiet (das nicht in die Bremerhaven-Nummerierung von Bad 1, 2 und 3 einbezogen wurde). Der Name ist Programm: Alles ist grün, und ein paar Bäume spenden Schatten. Neben dem Schwimmbecken mit Sprungbucht erstreckt sich ein organisch geformtes Spaßbecken ohne besondere Attraktionen.

    • Auch hier besteht die Breitrutsche aus Edelstahl. Zwar ist das Tempo ganz nett, die Wellen sind jedoch ziemlich flach und bieten keinerlei Chance auf Airtime. Dazu liegen die letzten Zentimeter unter Wasser, sodass kein richtiger Plumpsauslauf zustandekommt. Entsprechend waren auf dieser harmlosen Bahn sonst nur Kleinkinder unterwegs, die unten von ihren Eltern aufgefangen wurden.

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    8. Westbad


    Etwas weniger gepflegtes Freibad, eingeschlossen von Hügeln aus welkem Gras und einem düsteren Hallenschwimmbad, das ich zum Betreten und Bezahlen durchqueren musste. Einer Umfrage zufolge das unbeliebteste Freibad Deutschlands, weil zu klein und zu teuer.

    • Normale Kunststoff-Breitrutsche mit spürbaren Fugen

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    9. Horner Bad


    Großzügiges modernes Freibad hinter einem nicht minder modernen Hallenbad, von einer grünen Parkanlage umgeben, doch an den Becken selbst gibt es wenig Schutz vor der prallen Sonne.

    • Kleine, etwas scharfkantige Kunststoff-Breitrutsche

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    Mein subjektives Ranking der Rutschen:

    (Um eine Liste der extremsten Rutschen zu bekommen, einfach Platz 2 und 3 vertauschen.)


    1. Freefall, Stadionbad

    2. Black Hole, Bad 1 Bremerhaven

    3. Turbo, Vegesack

    4. Multislide, Stadionbad

    5. Black Hole, Vegesack

    6. Freirutsche, Schlossparkbad

    7. Tunnelrutsche, Südbad

    8. Breitrutsche, Blumenthal

    9. Breitrutsche, Grünhöfe Bremerhaven

    10. Breitrutsche, Westbad

    11. Breitrutsche, Vegesack

    12. Breitrutsche, Horner Bad

    Ich kenne auch kein solches Phänomen, obwohl ich gern exzessiv Turbos rutsche und auch manchmal auf Rutschen das unangenehme Brennen verspüre, weil die Fläche nicht (genug) bewässert ist. Darunter leidet dann eher meine Haut als der Stoff...


    Meine Shorts muss ich ersetzen, wenn sich irgendwann die Nähte auflösen. Und ich habe keine Ahnung, ob das durchs Rutschen begünstigt wird. Meistens habe ich dann sowieso schon neue gekauft, weil ich in der Zeit irgendwann irgendwo mal unterwegs war und meine Badehose vergessen hatte.:rolleyes::D

    Danke, das habe ich noch gar nicht mitbekommen.:huh: Ich hatte das Bad irgendwann abgeschrieben und nicht gedacht, dass noch irgendwann was kommt. Der Betreiber hatte sich damals sehr klar für den Abriss der Rutsche ausgesprochen, die koste viel zu viel Energie.

    Die Aktualisierung der Liste folgt dann irgendwann in den nächsten Monaten...

    Irgendwann ist mir aufgefallen, dass mir nur eine Rutsche in Hamburg fehlt, und da dachte ich mir auf der Durchreise: Komm, die machst du jetzt auch noch.


    (Das Arriba Norderstedt stellt eigentlich alle Hamburger Bäder in den Schatten, gerade was die Familienfreundlichkeit, Größe und Anzahl der Rutschen angeht. Es wurde von einem Sportbad zu einer Art extragroßem, aus verschiedenen Gebäudeteilen zusammengepuzzeltem "Wonnemar plus" ausgebaut und hat eine Edelstahl-Tunnelrutsche, 2 verschiedene Breitrutschen, Turbo, Magic Eye und Wildwasserbach. Das Bad liegt zwar in Schleswig-Holstein, aber noch im Einzugsbereich Hamburgs - stünde es ein Stück weiter südlich hinter der Grenze, würde es diese Liste locker anführen.)


    1. Bäderland Billstedt

    Ich habe die Bäder nach den Rutschen sortiert, ansonsten stünde das Bäderland Billstedt definitiv nicht ganz oben. Noch nie habe ich ein Bad als so laut, eng, voll und anstrengend empfunden. Das Personal gab sein Bestes, konnte sich aber nicht wirklich durchsetzen. Zeitweise wurde der gesamte Rutschenturm überschwemmt, als jemand das Wasser am Rutschenstart staute - das Treppenhaus war ein Wasserfall. Neben dem Sportbecken gibt es ein Plantschbecken mit Felslandschaft und Minirutsche.

    Selten dämlich ist auch die Preisgestaltung: In diesem Sportbad gibt es keine Kurzzeittarife, sondern nur Tageskarten für 6,2 Euro. Das mag ein akzeptabler Preis für einen ganzen Tag sein, aber in einem Sportbad wollen naturgemäß viele Leute nur für ein bis zwei Stunden schwimmen, und dafür ist der Preis zu teuer. Für viele Besucher war das ziemlich teuer und sie waren ziemlich erschrocken, als sie über 12 Euro für zwei Personen zahlen sollten. Das führte dann auch zu lebhaften Diskussionen an der Kasse.

    Aber rein rutschenmäßig ist das nun einmal das mit Abstand attraktivste Bad Hamburgs - auch wenn aus den großen Plänen, eine Rennrutsche und einen Trichter mit Raketenstart zu bauen, auf der Website keine Rede mehr ist.

    • Die Turborutsche ist sehr schnell, aber leider ein wenig scharfkantig.
    • Auch die Reifenröhre ist ziemlich flott, für eine Reifenrutsche relativ kurz, es gibt Tageslichteffekte und Hartgummi-Einzelreifen.

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    2. Midsommarland

    Dies ist das einzige Bad mit Rutsche, das nicht nur ein Sportbad ist. Wer also zu den Rutschen ein richtiges Erlebnis- und/oder Thermalbad möchte, für den ist das die einzige Option innerhalb Hamburgs. Das Bad ist im skandinavischen Stil dekoriert, vor allem rote Holzhütten prägen das Bild.

    • Der Wildbach ist zwar sehr kurz, aber er hat eine starke Strömung und ein Zwischenbecken, in dem man unter Wasser gezogen wird. Außerdem ist er in eine schöne Felsszenerie eingebettet. Er läuft auf drei verschieden starken Stufen. Weil die stärkste erst abends um acht eingeschaltet werden sollte, konnte ich leider nur die mittlere erleben.

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    3. Alster-Schwimmhalle

    Die Alster-Schwimmhalle wieder ein Sportbad, allerdings eines, in dem es ruhiger zugeht und das anders als die anderen Bäder relativ zentral gelegen ist - man kann vom Hauptbahnhof sogar hinlaufen. Das Gebäude ist zwar nicht gerade neu oder schön, aber dafür ist es in seinen Dimensionen viel großzügiger und beeindruckender. Deswegen habe ich mich dort wohler gefühlt als in den anderen Sportbädern - im Vergleich zur Alsterschwimmhalle wirken diese sehr beengt.

    • Die blaue Röhrenrutsche verläuft komplett indoor. Sie ist einigermaßen schnell und sauber verfugt. Nichts Besonderes, macht aber Laune.

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    4. Bäderland Bramfeld

    Das letzte Bad ist am schwierigsten zu erreichen. Dieses Sportbad ähnelt dem Bäderland Billstedt sehr in Aufteilung und Preisgestaltung, auch wenn es dort nicht so unruhig ist.

    • Die grüne Tunnelrutsche/Black Hole ist größtenteils "verblackholed", auf einigen Metern ist die Tunnelabdeckung aber auch lichtdurchlässig. In den dunklen Passagen gibt es grüne und rote Blicklichter sowie Tageslichtringe. Optisch ist die Bahn also ganz abwechslungsreich. Die Rutsche hat auch ein ganz solides Tempo und in sportlicher Haltung schwingt man ordentlich herum. Leider sind die Fugen schon stark ausgeprägt und zwicken am Rücken. Schade - ansonsten hätte ich diese Rutsche über der in der Alsterschwimmhalle eingestuft.

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    Andere Ranking-Varianten:


    Welche Rutsche ist die extremste?

    1. Turbo, Billstedt
    2. Wildbach, Midsommarland
    3. Black Hole, Bramfeld
    4. Reifenrutsche, Billstedt
    5. Röhre, Alsterschwimmhalle

    Welche Rutsche ist aus meiner Sicht die beste?

    1. Wildbach, Midsommarland
    2. Reifenrutsche, Billstedt
    3. Röhrenrutsche, Alster-Schwimmhalle
    4. Turbo, Billstedt
    5. Black Hole, Bramfeld

    5. Freibad Friedland (bei Neubrandenburg)

    Platz fünf ist ein Geheimtipp! Ziemlich abgelegen in der Mecklenburger Pampa verbirgt sich dieses freundliche Freibad. Rutschenfans, die (gerade an einem heißen Tag) in der Gegend unterwegs sind, sollten einen Abstecher auf jeden Fall in Erwägung ziehen.

    Zwischen dem Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken steht ein gläsernes Gebäude, in das man durch Schleusen hineinschwimmen kann. Eine nette Idee, so ist man beim Rein- und Rausgehen nicht der Kälte ausgesetzt (wobei das Wasser auch ganz schön kalt ist).

    • Die Freirutsche schickte mich nach einer kurzen Strecke durch einen Drop auf direktem Wege abwärts und schmiss mich mit Schmackes ins Becken. Neben Wismar ist das die einzige (mehr oder weniger) Freefallrutsche in MV. Der ungewöhnliche Verlauf und sogar Aussehen und Farbton erinnern an den tschechischen Aquapark in Žamberk. Die Fugen zwicken ein bisschen, aber nicht so sehr, dass es mich davon abhielt, mich nicht immer wieder ins Wasser werfen zu lassen. (Außerdem macht das Teil auch im Sitzen Spaß.) Der begrenzende Faktor war eher die Kälte, die mich irgendwann zurück ins Glashaus trieb.

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    • (Im Kleinkindbereich gibt es gleich zwei winzigkleine Mini-Freirutschen.)

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    6. Ahoj (ehemals Inselparadies/Freizeitbad Nemo) Sellin

    (ausführlicher hier)

    Auf Deutschlands größter Insel Rügen gibt es gleich drei Bäder mit Rutschen. Dieses weiße Bad für Familien und Entspanner besteht vor allem aus einem geschwungenen Innen- und Außenbecken und einigen Whirlpools.

    • Im Leuchtturm beginnt eine moderne Rutsche. Sie startet als komplett dunkle Black Hole, dann folgen leuchtende LED-Pfeile, sodann eine White-Hole-Strecke mit roten und blauen Blinklichtern und Tageslichteffekten und zum Schluss wird es nochmal kurz dunkel. Das Tempo ist auch ganz zügig. Die zweitmodernste (sehr lange die modernste) Effektrutsche in MV und nach Wismar die zweitbeste Black Hole.

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    7. Lindenbad Pasewalk

    Der Name ist Programm: Dieses großzügige Freibad hat jede Menge Bäume, Edelstahl und viel Wasserfläche. Sogar eine Schaukelbucht zum Wellenmachen im tschechischen Stil ist dabei.

    • Die vermutlich längste Freibadrutsche in MV hat denselben Blauton wie in Friedland und endet nach einer zügigen, kurvigen Fahrt im Sofa-Auslauf.

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    8. Erlebniswelt Splash Neddesitz

    Dieses kleine Bad ist Teil eines Hotels auf Rügen, nahe an den berühmten Kreidefelsen von Jasmund. Neben einem Spaßbecken mit nettem Strömungskanal in einem hellen Glasraum ist auch eine kleine Saunalandschaft im Preis inkludiert.

    • Die grüne Tunnelrutsche ist recht schnell und zackig. Sie hat eine fugenlose Neubeschichtung, die ist allerdings ungewöhnlich rau, was ich ähnlich unangenehm fand wie ausgeprägte (aber noch nicht scharfkantige) Fugen.

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    9. Freibad Rühner See Bützow

    Dieses Freibad liegt an einem natürlichen See, Becken gibt es nicht. Der See ist flach und hat einen schlammigen Grund. Ins Wasser führt ein Steg mit 1-m-Sprungbrett und 2-m-Sprungpodest, ferner gibt es Wiesen, einen Spielplatz und ein Riesenschachbrett.

    • Die Freirutsche von Klarer wurde direkt im See aufgestellt, die Treppe beginnt am Strand. Sie ist mit ca. 50-60 m eher kurz, macht aber durchaus Spaß. Nach einer Helix schwingt man lustig nach links und rechts, bevor man per Plumps im Schlamm und Wasser des Rühner Sees landet. Ich mag diese Rutsche, auch weil ich einige Kindheitserinnerungen mit ihr verbinde. Als erster Rutscher des Tages musste ich früher öfter mal die Mitarbeiter bitten, die Rutsche anzustellen. Als erster Rutscher der Saison kommt noch die Herausforderung hinzu, durch all die Spinnweben zu rutschen, die sich im Winter angesammelt haben.

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    10. Müritztherme Röbel

    Dieses kompakte, helle Spaßbad versorgt die Einheimischen und Urlauber an Deutschands zweitgrößtem See an Regentagen. Gemütlich, aber mit einem Blick überschaubar.

    • Über den Badegästen vollführt eine kurze Freirutsche eine Acht und landet per Sofa-Auslauf im Becken. Nichts Besonderes, aber macht immerhin mehr Spaß als die ähnlich klein-kompakten Indoor-Freirutschen in Greifswald oder Göhren-Lebbin.

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    11. IFA Vitamar Ostseebad Binz

    Das dritte der drei Bäder an der Westküste Rügens gehört zu einem IFA-Hotel. Das kleine Erlebnisbad beinhaltet im Wesentlichen ein geschwungenes Erlebnisbecken mit vielen Liegestühlen drumherum. In der Mitte erhebt sich eine Art Fels, durch den ein Strömungskanal verläuft. Ganz oben auf dem Fels kann man in ein eiskaltes flaches Becken treten. Ein Teil davon ist jedoch mit Gittern gesperrt, denn dort ergießt sich der Inhalt als Wasserfall nach unten - was offenbar der ganze Zweck des seltsamen Beckens ist. Nebenan startet die Rutsche.

    • Die kleine Freirutsche ist zwar nur etwa 40 Meter lang, macht aber Laune. Man rutscht U-förmig über dem Strömungskanal durch die Grotte und landet per Plumps im Erlebnisbecken. Hier haben wir damals unsere Oma überredet, eine Rutsche auszuprobieren - als dann völlig unerwartet der Plumpsauslauf kam, bereute sie es.
    • (Eine Treppe im Fels führt in eine versteckte Grotte mit Mini-Breitrutsche für kleine Kinder, die ins Erlebnisbecken führt - wirklich eine originelle Idee.)

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    12. Bodden-Therme Ribnitz-Damgarten

    (ausführlicher hier)

    Die eigentliche Besonderheit dieses Bades steckt in der Beckenlandschaft: Ein Wellenbecken jenseits der beiden großen zwei Bäder in Wismar und Stralsund, und noch dazu ein echt gutes mit engem Wellenkanal. Der Rest der Beckenlandschaft ist eher klein und kompakt: Schwimmerbecken, Kinderbecken, Strömungskanal. Dafür hat dieses Bad aber nach Stralsund das zweitschönste Theming (vor allem, wenn man die schöne Saunalandschaft mit einbezieht).

    • Die grüne Röhrenrutsche ist durchschnittlich lang und nicht allzu schnell. Sie endet in einem Flachwasserauslauf. Mittlerweile zeigen sich auch die Fugen ein wenig.

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    13. Volksbad Waren

    (ausführlicher hier)

    Hier haben wir es wieder mit einem See-Freibad inklusive langem Steg zu tun, diesmal am Ufer der Müritz. Die Besonderheit: Der Eintritt ist komplett kostenlos.

    • Die Freirutsche (von Sihag) steht anders als in Bützow leider komplett an Land, eingezäunt und mit Flachwasserauslauf. Es fließt recht viel Wasser, das Tempo ist nicht allzu schnell und die Fugen sind leicht zu spüren. Muss man nicht gemacht haben.

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    14. Waldbad Stavenhagen

    Partytime! Im mit Abstand am stärksten frequentierten Freibad in MV hüpfen Jugendliche zum Beat der Musik vom Sprungturm. Wer ganz in Ruhe schwimmen will, ist hier vielleicht nicht optimal aufgehoben, aber man kann sich hier schon wohlfühlen, es gibt viel Wasserfläche und es war weder übermäßig laut noch aggressiv.

    • Die größere Edelstahl-Breitrutsche mit Plumpsauslauf macht Spaß, auch wenn man nicht abheben kann.

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    15. Aquafan Fleesensee (ehemals Fleesensee SPA) Göhren-Lebbin

    Diese recht abgelegene Wellnessanlage in der Seenplatte ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen. Das winzige Hotelbad besteht eigentlich nur aus einem kleinen Innen- und Außenbecken zum entspannt Rumliegen. Und dann ist da noch ein kleiner Spaßbereich. Theoretisch. Als ich das erste Mal vor der Tür stand, wurde er gerade renoviert, was auf der Website nicht wirklich zu erkennen war. („Der Innen- und Außenpool haben geöffnet.“ Subtext: „Aber das Spaßbecken mit Rutsche nicht.“)

    Beim zweiten Versuch war die Renovierung dann abgeschlossen. Und das Spaßbecken mit Strömungskanal verschwunden. Stattdessen befand sich dort ein Kinderbereich mit flachen Gummimatten, Spritz- und Kletterfiguren. Sieht ja ganz nett aus, aber jetzt hat das Bad wirklich absurd wenig Beckenfläche.

    • Darüber schlängeln sich die Kreisel und Kurven einer kurzen bunten Freirutsche dahin, deren Segmente während der Renovierung anscheinend ausgetauscht wurden. Und zwar nicht sehr professionell, denn die Übergänge zwicken. Das sollte bei einer neuen Rutsche wirklich nicht passieren. Das Tempo ist ja ganz okay, aber nicht weltbewegend. Eine etwas längere, aber dennoch schlechtere Version der nahen Müritztherme-Rutsche.

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    16. Freizeitbad Greifswald

    Das Spaßbad in Greifswald hat eine sehr gemütliche Atmosphäre mit vielen Natursteinen und jeder Menge Platz. Sport- und Spaßbad haben die übliche Ausstattung.

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    Schließlich gibt es noch zwei Bäder, deren Rutschbahnen nicht wirklich vollwertige Wasserrutschen sind. Deshalb habe ich mir den Besuch gespart.


    17. Ostsee-Therme Usedom

    Die Gestaltung sieht ganz schön aus. Gleich nebenan liegt die polnische Grenze und dahinter der Baltic Park.

    • Zwei Mini-Freefalls für kleine Kinder führen von einer Art Vulkan.

    18. Bernsteintherme Zinnowitz

    Die Bernsteintherme hat sensationell schlechte Bewertungen im Internet. Das kleine, kalte Bad knöpft den Touristen offenbar unabhängig von der Verweildauer 16 Euro ab und überlebt nur wegen der vielen Touristen, die nicht wissen, was sie an einem Regentag tun sollen.

    • kleine Edelstahl-Breitrutsche

    Andere Ranking-Varianten:


    Die extremsten Rutschen

    1. Turbo, Stralsund
    2. Wildbach, Stralsund
    3. Kamikaze, Wismar
    4. Turbo, Wismar
    5. Wildbach, Linstow
    6. Speed Rider, Güstrow
    7. Freirutsche/Freefall, Friedland
    8. untere Röhrenrutsche, Linstow

    Die am besten thematisierten Rutschen

    1. Wildbach, Stralsund
    2. Challenger, Güstrow
    3. Black Hole, Sellin
    4. Breitrutsche, Stralsund
    5. Breitrutsche, Wismar
    6. Wildbach, Linstow

    Die subjektiv besten Rutschen

    1. Wildbach, Stralsund
    2. Turbo, Stralsund
    3. Kamikaze, Wismar
    4. Rafting Slide, Wismar
    5. Black Hole, Wismar
    6. Crazy River, Wismar
    7. Turbo, Wismar
    8. Wildbach, Linstow
    9. Speed Rider, Güstrow
    10. Freirutsche/Freefall, Friedland
    11. untere Röhrenrutsche, Linstow
    12. Challenger, Güstrow
    13. Black Hole, Sellin
    14. Freirutsche, Pasewalk

    Letzten Sommer habe ich eine 9-Euro-Freibadtour zu den unbekanntesten Rutschen von MV unternommen, sodass ich jetzt stolz diese Liste präsentieren kann (sortiert nach Attraktivität der Bäder, in erster Linie für Rutscher). Manche Besuche sind also aktuell, andere liegen Jahre zurück.



    1. Hansedom Stralsund

    (ausführlicher hier und hier)

    Dieses große und wunderbar im Maya-Dschungel-Stil gestaltete Erlebnisbad mit Wellenbecken und zwei Strömungskreiseln ist für Rutscher und Familien mit größeren Kindern das beste Bad in MV. In der verwinkelten Beckenlandschaft verbergen sich

    • der beste Wildwasserfluss Norddeutschlands und nach Karlsruhe wohl auch der zweitbeste und zweitextremste Deutschlands, mit zwei seitlichen Zwischenbecken, wunderschöner Felslandschaft, zwei kurzen Tunnelstrecken, starken Strömungen und einem brutalen Plumpsauslauf in einer Höhle
    • eine schnelle Turbo mit klassischem Verlauf
    • eine Black Hole mit Leuchtbildern und Lauflichtringen, ziemlich schnell mit steilem Jump
    • eine ungewöhnlich große Breitrutsche mit mehreren Wellen und Plumpsauslauf ins Erlebnisbecken
    • eine rote Röhre mit leuchtenden Bildern, seit der Neubeschichtung sehr langsam

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    2. Wonnemar Wismar

    (ausführlicher hier und hier)

    Viele Mecklenburger Kinder haben ihre persönlichen Erinnerungen an den Rutschenturm im Wonnemar - von dicken Freunden, die in der Rutsche steckenbleiben, bis zu einem plötzlichen Ausfall der Pumpen. Dieses Bad ist bei Familien deutlich bekannter und beliebter als der Hansedom, was ich nur bei Familien mit ganz kleinen Kindern nachvollziehen kann.

    Die Gestaltung und Beckenlandschaft sind in Wismar nicht ganz so umfangreich, die Wellen etwas schwächer und es gibt deutlich weniger Whirlpools (nämlich nur einen). Dafür sind der Plantschbereich für kleine Kinder und die Saunalandschaft größer. Und quantitativ gibt es mehr Rutschen.

    • schnelle, spaßige Kamikaze mit kurzem und langem Steilstück indoor im Rutschenturm
    • sehr rasante Rafting-Slide-Reifenrutsche mit Zwischenbecken über dem Wellenbecken und dunklem Abschnitt
    • gute Black Hole mit diversen Lichteffekten und steilem Jump am Ende
    • Crazy River mit witzigen Kurvenumschwüngen und Zwischenbecken im Rutschenturm
    • nette Turbo im mittleren Stockwerk, Verlauf als Kurve
    • Standard-Roigk-Breitrutsche ins Wellenbecken
    • (nette Kinderturbo bis 12 Jahre)

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    (Direkt hinter der Grenze auf Usedom und damit fast in MV liegt der polnische Baltic Parc Molo mit Trichter, Reifenrutsche und zwei Turbos, den ich an dieser Stelle ins Ranking einordnen würde.)


    (Das geschlossene Spaßbad Samoa in Warnemünde konnte ich leider nie ausprobieren, aber mit zwei Reifenröhren, Black Hole und Turbo stünde es in der Liste vermutlich hier.)


    3. Van der Valk Linstow

    (ausführlicher hier und hier)

    Ich bin zwar kein großer Fan vom Van der Valk, aber neben Wismar und Stralsund ist es nun einmal das einzige andere Bad mit mehr als zwei richtigen Rutschen. Es gehört zu einem Ferienpark und ist deutlich bescheidener im Vergleich zu den ersten beiden Plätzen: Ein Erlebnisbecken ohne viel Erlebnis, drei Whirlpools, ein gutes Kinderbecken und ein eiskaltes Außenbecken. Die Beckenlandschaft ist teils mit Felsen und teils in weißer Optik dekoriert, die wohl edel wirken soll, was aber teilweise der Zahn der Zeit deutlich verhindert. Die Röhrenrutschen wurden von außen weiß bepinselt und sehen dadurch von innen irgendwie schmutzig aus.

    • Der Wildbach läuft einmal stündlich für einige Minuten. Er startet leider hinten im Außenbecken, sodass jeder Rutsch Überwindung kostet. Wenn man außerdem noch die schmuddeligen Fliesen und vergammelten Blätter im Auslaufbecken ignoriert, ist die Rutsche trotz ihrer Kürze echt gut. Besonders auffällig sind die riesigen Röhren, aus denen am Start dicke Wasserstrahlen hervorquellen. In der Mitte der eher kurzen Strecke wartet ein seitliches Zwischenbecken, wobei man auch angehalten und unter Wasser gezogen wird, wenn man eigentlich gar nicht richtig im Becken ist. Es fließt wirklich viel Wasser und es herrschen kräftige Strömungen. Nicht nur der zweitbeste Wildbach in MV (da gibt es ja nur zwei), sondern in ganz Norddeutschland (besser als in Norderstedt, St. Peter Ording und Celle).
    • Die untere Röhrenrutsche endet nach ein paar Kurven mit einem sehr steilen Jump und einem Plumpsauslauf, die macht auch eine Menge Spaß.
    • Die Breitrutsche ist außerordentlich steil und führt ins Erlebnisbecken. Früher bestand sie aus rauem Kunststoff, heute aus Edelstahl.
    • Die obere Röhrenrutsche ist die höchste, aber auch langweiligste im Bad. Sie besteht nur aus Geraden und leichten Rechtskurven, im Plumpsauslauf neben der anderen Röhre landet man dann auch mit deutlich weniger Schmackes.
    • (Eine Kinderröhrenrutsche ist auch dabei.)

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    [Nachtrag April 2023]

    4. Oase Güstrow

    Nach dem überraschenden Hinweis von Marzok (danke nochmal) Zeit für eine Rückkehr in die seit meinem letzten Besuch zweimal umgebaute Oase. Was mag sich wohl alles verändert haben? Hm, eigentlich gar nicht so viel. Das Sportbecken im Nebenraum, das Plantschbecken mit Wasserschlange und das vollgestopfte kompakte Erlebnisbecken sind genau da, wo ich sie vor 15 Jahren zurückgelassen haben. Der Wasserigel im Außenbecken ist dem Aussehen nach noch exakt derselbe. Der rasante Strömungskanal läuft nicht mehr permanent, aber immer noch oft. Die Palme in seiner Mitte ist verschwunden - wie überhaupt alles Grünzeug, nun wurde alles auf modern mit blauen Mosaikfliesen getrimmt, schade eigentlich. Und wo einst das Badehosenrestaurant stand, hat sich ein breiter Whirlpool breitgemacht. Überaus positiv sind mir die Temperaturen von Luft, Wasser und Boden aufgefallen, hier friert man endlich mal trotz Energiekrise kein bisschen - außer im Rutschenwasser.

    Hmm, schwierig - soll ich die Oase nicht doch lieber über dem Van der Valk platzieren? In Punkto Temperatur liegt die Oase zwar weit vorn, in Punkto Rutschengestaltung zumindest ein bisschen, in Punkto enge Beckenlandschaft sind beide etwa gleichauf, aber bezüglich der Beckengestaltung und Intensität der Rutschen muss ich dem Van der Valk den Vorzug geben.

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    • Speed Rider ist eine White-Hole-Turborutsche vom Hersteller Watergames & More aus den Niederlanden. Obwohl der Name des Herstellers etwas anderes ahnen lässt, enthält sie keine Effekte (außer man zählt die Ampel mit, deren Design an einen Touchpoint erinnert). Etwas ungewöhnlich und unerwartet witzig ist die erste, enge Kurve - wer die Arme hinterm Kopf verschränkt, statt sie über der Brust zu kreuzen, kann sich hier den Ellbogen stoßen. Anschließend geht es im klassischen Turborutschenverlauf (Drop+Kurve) in den Keller. Eine gute Anfängerturbo für Kinder, etwas weniger intensiv als in Wismar, aber für erfahrene auch spaßig, gerade durch die Zeitmessanlage.

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    • Vom selben Hersteller stammt Challenger, eine moderne White-Hole-Themingrutsche. Am Start wählt man zwischen den Themen Neutral, Tiefsee, Weltraum, Disco, Magie und Dschungel. (Das Display funktioniert selbst bei triefnassen Fingern tadellos, das habe ich so noch nie erlebt.) Die Entscheidung beeinflusst folgende Lichteffekte: Elektrische Lichtringe in jeder möglichen Variante (ringförmig, vertikal, als Netztunnel, spiralförmig) leuchten in geringfügig anderer Frequenz und etwas anderer Farbmischung. (Nur bei Neutral sind sie komplett aus). Ähnlich verhält es sich mit den 10 bunten Touchpoints, die die Rutsche zusammen mit einer Zeitmessung aufwerten. Dazu kommen Soundeffekte, die zwar nur manchmal bei manchen Themen zu hören sind, dafür aber mitunter sogar reagieren, wenn man einen Touchpoint berührt.

      Etwas Fantasie braucht man schon, um sich in der immer noch größtenteils weißen Röhre ganz ohne Sound ins Weltall zu versetzen... (zugegeben, im Weltall gibt es ja auch keine Geräusche). Die Effektrutsche kann nicht ansatzweise mit Hildesheim und Herford mithalten, ist aber immerhin einzigartig in MV, und ich mochte sie lieber als die eher lieblosen Themingrutschen in Plettenberg oder Hengelo.

      Das Tempo ist wirklich zahm, mit Dreipunkttechnik schwingt man zumindest in manchen Kurven nett hinauf.

      Beide Rutschen starten, enden und verlaufen ungefähr dort, wo einst der halb in der Erde verbuddelte Crazy River floss (obwohl sie einen ganz anderen Verlauf haben). Statt die neuen Rutschen ebenfalls zu verbuddeln, wurde ein enormes Loch gebaggert. (Das macht die Wartung sicher leichter, dafür ähnelt der Blick vom Außenbecken nun einer Mondlandschaft mit Rutschen.) Die neuen Rutschen schlängeln sich ins Loch hinein, durchqueren einen Betonring, in dem (glaube ich) einst das dunkle Zwischenbecken des Rivers lag, und enden im selben Kellerraum wie damals - doch die coole Höhlengestaltung der Landegrotte ist weggefallen.

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    • (Der alte Black-Hole-Crazy-River wurde leider abgerissen, weil er zu viel Energie verbrauchte, woraufhin die Oase zu einem rutschenlosen Jahrzehnt verdammt wurde. Er war bis dahin die längste Rutsche in MV und hatte zwei Zwischenbecken, eine helle und eine dunkle Hälfte mit Lichtringen und Sternenhimmel sowie eine Landegrotte. Ich habe den Crazy River als recht thrillig und abwechslungsreich in meiner Kindheitserinnerung, rekordverdächtig schnell dürfte er bei den zwei Becken aber eher nicht gewesen sein.)

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    Ich stelle mir die Idee witzig vor. Wenn das Ding aus Glas ist, würden bestimmt einige Badegäste fasziniert verfolgen, wie der Reifen nach oben schießt.

    Bisherige Lösungen: Reifenlifte wie in Erding oder in Titisee wurden schnell wieder abgebaut oder gar nicht erst in Betrieb genommen.

    Eigentlich sind Reifenlifte kein Hexenwerk. Der im italienischen Acquavillage Cecina z.B. funktioniert top und ist wahrscheinlich platzsparender als ein Aquanoster. Keine Ahnung, was in Erding schiefgelaufen ist, aber gut möglich, dass es dieser neuen Erfindung erst recht zustoßen und der Aquanoster genauso kurz bestehen würde.


    Am Ende kommt es auch darauf an, ob es sich lohnt, so ein aufwändiges Teil in Schuss zu halten. Rutschen (gerade technisch aufwändige) müssen funktionieren, sonst sind die Gäste enttäuscht. Aber so eine Erfindung mit "Assistenzfunktion" würde ein Betreiber wohl eher abstellen, wenn sie zum dritten Mal kaputtgeht. Da würde die ständige Instandhaltung mehr kosten als die wenigen Gäste, die sauer sind, weil sie ihren Reifen selbst schleppen müssen.

    Das Erlebnisbad Greifswald verfügt bisher nur über eine beklagenswert kurze Rutsche. Das könnte sich nun ändern - falls die Ölpipeline Nord Stream 2 aus politischen Gründen nicht zustandekommen sollte, will das Bad die Röhre aufkaufen und zu einer Wasserrutsche umbauen. Sie soll nicht durch Gefälle, sondern durch die Strömung angetrieben werden, also eine Art Crazy Bob.


    Der Postillon: Falls Pipeline scheitert: Erlebnisbad Greifswald will Nord Stream zur längsten Wasserrutsche der Welt umbauen (der-postillon.com):D:thumbup:


    Meiner Meinung nach ist das die sinnvollste Lösung für die aktuelle Krise mit Russland. Nicht nur wird der energierechtliche Streit um die Pipeline elegant gelöst, die direkten Begegnungen deutscher und russischer Badegäste dürften auch international zum Abbau von Vorurteilen und Spannungen beitragen, weitaus mehr als eine unpersönliche Ölpipeline. Nur die osteuropäischen Staaten werden vermutlich unzufrieden sein, dass ihnen kein eigener Einstieg in die Rutsche ermöglicht wird.

    Becken:

    -Badebereich im Rutschenlandebecken

    -Kinderbecken mit Spritzpilz


    Rutschen:

    -Kinder-Crazy-River

    -Crazy River

    -Black Hole

    -Freirutsche

    -Multislide


    Gestaltung: 1

    Größe: 3 (Durchschnitt aus: 4 bezüglich des Freibadbereichs, 2 bezüglich des ganzen Parks)

    Beckenvielfalt: 4

    Hygiene: 2

    Temperatur: 3

    Rutschen: 1 (doppelt)

    Umkleiden: 3

    Personal: 2

    Eintritt: 3

    Gesamt: 2,3


    Die dänische Insel Bornholm liegt in der Ostsee und ist mit der Fähre von Sassnitz auf Rügen in drei Stunden erreichbar – damit liegt die Insel näher an Deutschland, Polen und Schweden als am restlichen Dänemark. Dänemarks Ultra-Urlaubsinsel hat jede Menge Klippen und andere umwerfende Landschaften.

    Aber gibt es da auch Rutschen? Im Internet habe ich zunächst eine Sportschwimmhalle entdeckt, zu der es nicht wirklich viele Infos gab, die aber offenbar keine Rutschen hat und außerdem noch geschlossen war.

    Interessanter ist da schon die Anlage mit dem alles andere als eingängigen Namen Brændesgårdshaven. (Ich hoffe, ich habe das richtig geschrieben.) Die liegt bei Svaneke an der Ostküste. Es handelt sich um eine Art Mischung aus Zoo, Freibad und kleinem Freizeitpark. Neben dem Badebereich gibt es kleine Karussells, alte Fachwerkhäuser, einen See mit Ruderbooten und Hängebrücke sowie ein paar Tiergehege mit Hängebauchschweinen und verschiedenen Affenarten, das Ganze ist als nette Parkanlage gestaltet. Direkt neben dem Freibad turnen die Lemuren herum, entsprechend zeigt das Logo des Parks auch einen Lemuren auf einer Wasserrutsche.

    Für all das gibt es einen pauschalen Tageseintritt, der für Erwachsene je nach Datum und Wechselkurs irgendwo zwischen 15 und 20 Euro liegt. Wenn man nur das Freibad sehen möchte, ist das ein bisschen viel, aber was solls. Also habe ich am roten Eingangshäuschen bezahlt und mich dann auf die Suche nach den Rutschen gemacht.


    Der Park öffnete um 10, das Freibad aber erst um 11, also habe ich mich zuerst ein bisschen umgeschaut und Fotos der Rutschen von außen im trockenen Zustand gemacht. Dann schob endlich jemand die Absperrung zur Seite. Das Wetter war noch ziemlich frisch, sodass sich nur wenige Gäste zögernd über die Treppe wagten. Wartezeiten gab es entsprechend kaum. Als nächstes sollten wir zur Freibad-Gastronomie gehen und unseren Coronapass vorzeigen. (In Dänemark war im Sommer ein 3G-Nachweis für Wasserparks nötig, nicht aber für Freizeitparks.) Im Gegenzug gab es ein Papier-Armband, dass zum Eintritt berechtigt. Nächste Station sind dann die Duschen und Umkleiden. Die sind eher einfach gehalten und bestehen aus einer Sammelumkleide plus ein paar Kabinen. Zum Corona-Armband gesellt sich hier noch das Gummiarmband mit dem Spindschlüssel. Die Schränkchen verlangen als Pfand eine 20-Kronen-Münze (wenn ich mich richtig erinnere). Ich brauchte zwei Versuche, bis ich eine Dusche mit wirklich warmem Wasser fand.

    Durch die Hintertür der Duschen bin ich dann endlich im Bad gelandet. Der schmale Weg an der Gastro, Umkleiden und Duschen führt im Bogen seitlich am Becken vorbei. Dadurch können Eltern, ohne sich extra umzuziehen, auf einer hölzernen Terrasse ihre Kinder im großen Becken (nicht aber überall im Freibad) beobachten.


    Als erstes bin ich am Eingang zum Kinderbecken (Børnland) vorbeigekommen. Es hat hat einen Spritzpilz und einen kleinen Crazy River. Der führt im Prinzip nur einmal geradeaus, wechselt die Richtung und wieder zurück. Weil er aber frei aus Beton modelliert ist, macht er dabei viele kleine Schlenker. Das sah schon ganz interessant aus. Weil eh noch keine Kinder da waren, dachte ich mir: Was solls, ich probiere ihn mal aus.

    Das war ein Fehler.

    Zum Rutschen stehen nur die kleinen Hartgummireifen für Kinder zur Verfügung. Das Wasser war überhaupt nicht in der Lage, mein Gewicht auf so einem Ding zu oben zu halten. Die meiste Zeit musste ich mich anschieben. Ab und zu habe ich genug Schwung bekommen, um wenige Meter auf dem Wasser zu treiben.

    Jetzt weiß ich wieder, warum ich normalerweise keine Kinderrutschen ausprobiere.

    Ich hoffe, dass zumindest Kinder auf dem Teil gut vorwärts kommen – selbst da bin ich mir nicht sicher.


    Die anderen Rutschen verlaufen hangverlegt auf einem grünen Hügel voller Pflanzen – solche Naturrutschen mag ich sehr gern.

    Als erstes folgt ein weiterer Crazy River, der große Bruder der Kinderrutsche. Der schlängelt sich auf einer deutlich längeren Strecke durch die Pflanzen. Manche Abschnitte sind lahm, andere aber sehr rasant und kommen schon fast an die Double Bob Splash Pipe im Alpamare heran. Mittendrin liegt ein ringförmiges Zwischenbecken mit starker Strömung, am Schluss ein eigenes Auslaufbecken. An sich könnte dieser River eine echte Spaßmaschine sein – wären da nicht die Reifen. Leider hat aus unerfindlichen Gründen auch dieser Fluss nur die kleinen Kinderreifen. Dadurch hatte ich andauernd das Gefühl, gleich umzukippen, und musste immerzu gegensteuern – der Spaß ging dabei leider ein bisschen flöten. Schade! Hier sollen unbedingt normale Reifen angeschafft werden.


    Die übrigen drei Rutschen führen alle über einen sehr niedrigen Plumpsauslauf in ein längliches Landebecken. Das ist in mehrere Teile unterteilt, sodass keine Unfallgefahr besteht. Auf der anderen Längsseite ist ein Bereich zum normalen Baden abgegrenzt, der aber keine besonderen Attraktionen hat. Das ist alles, was der Park für Ältere an Becken bietet.

    Die nächste Rutsche hat eine zeitgesteuerte Ampel und ist in den Berg eingebuddelt. Ich konnte auf den ersten Blick gar nicht erkennen, worum es sich handelt. Am Start und am Ende war sie senkrecht – also eine Art Turbo oder Freefall? Nein, doch eher eine Black Hole, denn der Durchmesser ist normal groß und in der Erde verbargen sich dann doch Kurven. Die kamen zum Teil sehr überraschend, denn Lichteffekte gibt’s nicht, nur das Tageslicht, das vorne und hinten reinschimmert. Ein witziges Teil! Unangenehm und ziemlich sinnlos fand ich aber die seitlichen Schwellen, über die ich immer wieder rutschen musste, wenn ich in den Kurven hochgeschaukelt bin. Auch die kamen in der Dunkelheit sehr unerwartet.


    Direkt nebenan, aber ein paar Meter höher startet eine Freirutsche. Ihre Ampel zeigte dauerrot, also bin ich irgendwann einfach trotzdem losgerutscht. Daraufhin begann ein sehr wilder Ritt: Ich wurde durch jede Menge Schaukelkurven, ein paar Jumps und viel Grün geschleudert. Was für ein Spaß!

    Aber als anständiger deutscher Tourist achte ich natürlich die Tradition meines Volkes und finde auch diesmal etwas zu meckern: Die Neubeschichtung ist rau und etwas unangenehm. Dennoch ist das meine Lieblingsrutsche im Park, diesmal ist das Manko wirklich nicht weiter schlimm.


    Ganz abseits steht noch eine Breitrutsche bzw. Multislide mit zwei Bahnen. Um sie auszuprobieren, musste ich einen weiten Umweg machen. Die Bahn hat einen eigenen Treppenaufgang am anderen Ende des Beckens und besteht aus blauen Planen. Hier geht es in zwei steilen Stücken abwärts. Dabei bin ich hin- und hergeschlingert und mehrmals gegen die Mittelbande gestoßen. Das macht aber nichts, denn die Begrenzung zwischen den Bahnen besteht aus sehr weichem Schaumstoff, eingepackt in blaues Gummi, jeder Kontakt bleibt also völlig schmerzfrei.


    Fazit: Hier gibt’s vier wilde, großartige Rutschen, alle mit irgendeinem Manko, das den Spaß etwas mindert, über das man aber noch hinwegsehen kann. Für Familien auf Bornholm lohnt sich die ganze Anlage mit den Tiergehegen auf jeden Fall, und auch Rutscher kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Wem der Eintritt für die vier Rutschen zu teuer ist oder wer nicht nach Bornholm reisen will (warum auch immer), kann stattdessen auch größere skandinavische Outdoor-Wasserparks besuchen. Wenn ich mir die Tuberides-Berichte und -Videos so ansehe, scheint es dort ähnliche Rutschen zu geben.

    Gestern bin ich zum ersten Mal seit 4,5 Monaten wieder gerutscht. In der Eiswiese Göttingen gelten Maskenpflicht bis zur Umkleide und verschiedene Einbahnstraßen-Schilder (allerdings weniger als im Freibad), welche teilweise große Umwege um die Becken abverlangen. Es war angenehm leer und alles in Betrieb bis auf die Saunaaufgüsse (auf der Website stand, dass man aus Eimern selbstständig ohne Verwedeln aufgießen kann, wir fanden aber keine Eimer) und der Sauna-Innenbereich (wegen vorgezogener Renovierung, also nur indirekt wegen Corona).

    Auch hier haben mich einige Regeln verwirrt. Die Duschen darf man nur von der Schwimmhalle her betreten. Durch eine Tür rein in die Halle, dann von da aus in die Dusche (wo einem Leute entgegenkommen können, so eine richtige Einbahnstraße ist das nicht) und wieder raus und nach dem Schwimmen durch die Duschen zu den Umkleiden. Wieso nicht zwei Duschräume als Eingang (je einmal Damen und Herren) und zwei als Ausgang?

    Zusätzlich zur normalen Karte und zum Schlüsselarmband gibt es jetzt einen Chip und Papierarmbänder für die Sauna. Man schleppt also eine Menge Zeug mit, um zu beweisen, das man den Eintritt gezahlt hat. Der Chip lässt sich ins Schlüsselarmband stecken, verdeckt dann aber die Schranknummer. Er wird am Drehkreuz zur Sauna vorgehalten, während der Ausgang offen ist, wo ohnehin jeder reinspazieren könnte, daher zusätzlich das Papierarmband. Die Drehkreuze am Eingang (die seit Neustem sprechen?!) spucken den Chip aus, ohne zu erklären, wozu er dient. ("Bitte nehmen Sie Ihren Chip mit!")

    Das ändert nichts daran, dass ein sehr angenehmer Aufenthalt trotz der Einschränkungen möglich ist.


    Ich bin überrascht, dass jetzt doch noch so viele Indoor-Erlebnisbäder öffnen. Ich fürchtete schon, die lassen sich Zeit bis zum Herbst, da sie aktuell sowieso keine Saison haben. Mein Wiedereinstieg in die Bäderwelt war vielversprechend, im August geht es dann in die Area 47.

    Heute war ich zum ersten Mal wieder schwimmen. Die Freibäder hier in Niedersachsen sind seit einer Woche geöffnet. Rutsche und Sprungturm waren geschlossen :(, der Imbiss geöffnet. Es gab genaue Regeln, wo man rein- und rausgehen und wie auf jeweils zwei Bahnen im Kreis geschwommen werden soll. Trotz Freiertag war es nicht voll, also waren die Abstände kein Problem.

    Sollte es zu voll werden, werden ab 15 Uhr keine Besucher hineingelassen, das Bad wird um 16 Uhr geräumt und um 16:30 neu geöffnet.

    In Warteschlangen vor Geschäften sehe ich eigentlich immer, dass die Leute den Abstand einhalten. Das größte Problem sind wohl die engen Umkleidegänge. Das ließe sich wohl nur lösen, indem sehr viel weniger Leute eingelassen werden. Zwei Drittel der maximal vorhandenen Spinde erscheint mir überraschend hoch. Ich habe es noch nie erlebt, dass (fast) alle Schränke in einem Bad belegt waren, aber schon oft, dass ein Bad voll war.