Beiträge von Otto Normalrutscher

    An der Werra und Fulda, im nordöstlichen Viertel von Hessen, bin ich auf folgende Bäder gestoßen:


    Sportbad Ziehers in Fulda


    Das moderne Sportbad hat ein 25-m-Becken und ein warmes Kinderbecken. Das Personal ist sehr freundlich. Komplett indoor verläuft eine sehr kurze (30-40 m) Freirutsche aus Edelstahl von Wiegand. Sie sieht ganz harmlos aus, aber vielleicht täuscht der erste Eindruck ja...? Nein, tut er nicht. Die Rutsche ist mäßig schnell, man schaukelt ein bisschen und der Rutsch ist sehr schnell vorbei. Das Bad lohnt sich vor allem, wenn man Bahnen schwimmen möchte.


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    Fulda hat zudem ein Freibad mit Breitrutsche, dafür herrschte allerdings gerade die falsche Jahreszeit.


    Aquafit in Bad Hersfeld


    Das Aquavit hingegen ist schon ein richtiges kleines Erlebnisbad. Das Bad und die Rutsche haben mich sehr an das Leinebad in Leinefelde erinnert: Sportbecken, Kinderbecken, Whirlpool und ein nicht allzu großes Erlebnisbecken sind in der Halle verteilt. Das Ambiente ist gemütlich und farbenfroh.

    Im gläsernen Rutschenturm startet eine Black Hole von FGGT, wie ich der Anleitung entnehmen konnte. Sie ist wurde neu beschichtet, sodass sie sich trotz ihres Alters angenehm rutscht. Das Tempo ist nicht rekordverdächtig, aber schon beachtlich. Unterwegs gibt es klassische Effekte wie Sternenhimmel und Lauflichtringe.

    Schönes Bad, empfehlenswert für alle Zielgruppen! Natürlich lohnt sich keine sehr weite Anreise, aber aus Nordhessen auf jeden Fall.


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    Espada in Eschwege

    "Eschwege überrascht!", versprach eine Broschüre über diese Stadt. Und überrascht war ich in der Tat, als ich das Schwimmbad namens Espada oben auf einem Hügel betrat. Zunächst einmal eher negativ überrascht: Das Espada bewirbt sich zwar als Erlebnisbad, ist aber doch nur ein weiteres steriles, modernes Sportbad. Schwimmbecken, kleines Plantschbecken, ein warmes Kursbecken im Nebenraum, das wars.


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    Dann war ich positiv überrascht, weil es nicht eine Rutsche gab, sondern sogar zwei. Das hatte ich auf dem Foto im Internet irgendwie übersehen.


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    Beides sind Tunnelrutschen von Wiegand. Die untere ist nur etwa 40 Meter lang, aber schon die hat es durchaus in sich: In der richtigen Haltung kann man ordentlich Fahrt auf nehmen und herumschwingen. Die obere ist noch länger, schneller und hat in der Mitte einen ziemlich überraschenden Jump. (Jedenfalls, wenn man wie ich abends im Dunkeln rutscht.) Ich bin wild herumgeschwungen und habe sehr intensive Bekanntschaft mit den oberen, dicken Rändern der Halbschale gemacht. Ein paar Lichtspots begleiten die Fahrt.

    Für Rutscher und Schwimmer ist das Bad also super geeignet. Wer entspannen will, kann die Sauna dazubuchen - aber dafür gibt es wahrscheinlich bessere Bäder. Als Familienbad überzeugt das Espada nicht so.


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    Außerdem ist da noch das Auebad in Kassel. Es hat bisher eine X-Tube, es soll eine Turborutsche hinzukommen. Ich wollte hinfahren, sobald die fertig ist.


    Sorry für die schlechten Bilder, wie man sieht, war ich abends im Dunkeln vor Ort.

    Im dritten Stock startet Insane Whirlpool, ein außergewöhnlicher Reifentrichter. Der ist 70,7 m lang und 13,8 m hoch. Schon vom Start aus sieht man etwas Seltsames: eine Art kleine Schanze oder Stufe aus Plastik mit Löchern wie ein Sieb, durch die das Wasser fließt. Beim ersten Rutsch kann es durchaus mal passieren, dass man auf der ersten Stufe hängen bleibt. Nach der ersten Kurve folgen weiterer dieser Stufen oder Schanzen, und dort hat man dann so viel Schwung, dass man keinesfalls hängenbleibt. Man rauscht einen Bogen herunter und hüpft andauernd etwa 10 bis 20 Zentimeter abwärts – und zwar immer schneller, weil man immer weiter beschleunigt. Gleichzeitig blitzen bunte Lichter in schnellem Rhythmus auf, dazwischen ist die Röhre dunkel. Gemeinsam schaffen es die Stufen und das Licht, dass man die Orientierung verliert. Ein ganz besonderer Effekt, der sehr gut funktioniert, auch wenn er sicher nicht jedermanns Sache ist.


    Wenn man dann also die Orientierung verloren hat, wird es plötzlich deutlich steiler, der Effekt ist zu Ende und man saust sehr überraschend die gerade Anlaufröhre hinunter in den Trichter. Es ist schon einer der schnelleren Reifentrichter, wenn auch nicht so rekordverdächtig wie in Pfäffikon. Ich habe dort drei bis vier Runden gedreht und bin dann in der Wasserrinne gelandet, welche die Rutscher zum Ausgang tragen soll. Das funktioniert aber nur, wenn man schon in der Nähe des Ausgangs landet. Ansonsten bleibt man stehen, weil die Wasserrinne einfach zu flach ist, um einen besetzten Reifen zu transportieren. Das funktioniert bei Aquarena besser. In etwa der Hälfte der Fälle musste ich mich zum Ausgang schieben, ähnlich wie bei den Trichtern von Van Egdom. Aber so eine rasante Anlaufstrecke hat kein Trichter von Aquarena, und solch einen besonderen Effekt hat meines Wissens überhaupt kein anderer Trichter.


    Nach dem Auslauf folgt wie üblich ein Jump, wenige Meter später endet die Fahrt. Die Effekte sind auf dem Rest der Strecke eher zurückhaltend, überall sind weiße Tageslichtpunkte und in der Trichtermitte blinkt eine Discokugel, die jedoch nicht so stark zu merken ist.




    Im höchsten Stockwerk, in 16,9 m Höhe, startet die Turbo Purple Supernova, die mir sehr gut gefallen hat. Zunächst einmal ist sie mit 105,6 m sehr lang, dennoch ist das zweifellos eine „richtige“ Turbo. Sie vollführt mehrere Kreisel, Bögen und Drops, der Verlauf ist sehr abwechslungsreich. Schon am Startdrop nimmt man eine ordentliche Geschwindigkeit auf, und die ganze Zeit über wird man gnadenlos immer schneller und ist der Beschleunigung völlig ausgeliefert. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, hat die Rutsche auch noch vielfältige elektrische Lichteffekte. Bunte LED-Blinklichter und Lichtringe begleiten den Rutsch. Im letzten Drittel spritzt das Wasser zu sehr und ich musste die Augen schließen, aber vorher konnte ich sie gut erkennen.


    Möglicherweise hat auch diese Turbo am Auslauf eine scharfe Kante, das spielt aber keine Rolle, weil man regelrecht in den Auslauf fliegt und sie nicht berührt.


    Fazit: Für Rutscher lohnt sich auch eine längere Anreise, vor allem aus MV oder Brandenburg, zumal es in diesen Bundesländern gar keine Trichter gibt. Die Reifenrutschen im Wonnemar Wismar und die Turbos in Wismar und Stralsund müssen sich neben den neuen polnischen Meisterwerken hintenanstellen. Auch wer die Surfanlage ausprobieren will, findet in der weiteren Umgebung keine Alternativen.


    Auf der anderen Seite muss ich aber sagen, dass die Bäder auf der deutschen Seite viel schöner gestaltet sind, am Wochenende ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und ein stimmigeres Gesamtkonzept haben. Wer mit seiner ganzen Familie baden will, den dürften die Wochenendaufschläge und das kahle Ambiente eher abschrecken, die Grenze zu überqueren. Der Baltic Park hat zwar einen schöneren Kleinkinderbereich als der Hansedom Stralsund, aber nur deswegen dürfte wohl kaum jemand nach Polen fahren und so viel Geld ausgeben.


    Wer entspannen und saunieren will, findet dasselbe Angebot wahrscheinlich schon auf der deutschen Hälfte von Usedom für weniger Geld.



    Leider habe ich nicht daran gedacht, Fotos von innen zu machen.

    Wasserattraktionen:

    25-m-Becken

    Relaxbecken mit Spritzpilz und Sprudelliegen

    Künstliche Welle (Wellenball-Becken)

    Kinderbecken mit 3 Minirutschen

    Kinderbereich mit Spritzfiguren

    4 Whirlpools, davon 2 mit Salzwasser

    Wilder Fluss (Strömungskanal)

    Surf Wave (Flowrider)


    Rutschen:

    Blue Blast (Turbo/White Hole)

    Yellow Adventure (Reifen-White-Hole)

    Blue Blast (Reifentrichter/White Hole)

    Purple Supernova (Turbo/White Hole)


    Gestaltung: 3

    Größe: 2

    Beckenvielfalt: 2

    Hygiene: 1

    Temperatur: 2

    Rutschen: 1

    Umkleiden: 2

    Personal: 2

    Gesamt: 1,8


    balticpark-molo.pl

    Tuberides-Video:


    In Polen scheint gerade ein richtiger Rutschenboom zu herrschen. Auch in direkter Näher zu Mecklenburg-Vorpommern hat im Dezember ein Wasserpark eröffnet, in Swinoujscie/Swinemünde auf der Insel Usedom. Dorthin gelangt man noch mit dem MV-Ticket, die Bahn erreicht kurz hinter dem Bahnhof „Ahlbeck Grenze“ Polen, wo sogleich die Endstation folgt. Polen begrüßt seine deutschen Besucher dann mit:

    1. McDonalds

    2. HIER BILLIG ZIGARETTEN KAUFEN !!! KAUFEN SIE NUR BEI VERTRAUENSWÜRDIGEN HÄNDLERN !!!


    Zu Fuß sind es nun noch 30 Minuten (bei zügigem Tempo) bis zum Wasserpark. Dabei läuft man durch einen Park und wahlweise durch die moderne Strandpromenade oder die nicht ganz so moderne Innenstadt. Vermutlich fahren auch Busse, aber ich hatte Zeit zum Laufen.


    Der Baltic Park Molo befindet sich an der nobelsten Stelle der Strandpromenade und ist an ein Radisson-Hotel angegliedert. Der Eingang für Nichthotelgäste ist eine kleine, unauffällige Glastür mit bunten Fischen drauf. Die haben wir übersehen und sind erst einmal in der Hotellobby gelandet, wo wir uns durchfragen mussten. Hinter der Tür läuft man erst einmal nach unten zu den Kassen.


    Die Preise sind an Werktagen etwa auf dem Niveau, das man auch in Wismar und Stralsund findet. Ich habe mit Studentenrabatt 9 Euro für drei Stunden gezahlt. Am Wochenende und in den Ferien wird man noch etwa 5 Euro mehr los, dann ist der Baltic Park teurer als seine deutschen Kollegen. Sehr dreist ist der Preis für die Saunalandschaft. Hier zahlt man durchgehend etwa 14 Cent pro Minute, also 8,4 Euro pro Stunde. In der Sauna war ich dementsprechend auch nicht, sie scheint laut Plan auch nicht außergewöhnlich groß zu sein.


    Die Schuhe werden in kleinen Spinden mit Schlüsseln im Foyer verstaut. Erst dann geht es in den richtigen Umkleidebereich. Der ist ziemlich klein ausgefallen. Am Montag war das kein Problem, aber wenn richtig was los ist, dürfte das eng werden. In den Duschen gab es Seifenspender.


    Dann erreichen wir eine einigermaßen gut beleuchtete Schwimmhalle. Eine Treppe führt hinauf zur Gastronomie, die über dem Umkleidebereich platziert wurde. Die Speisen sind sehr billig, die Qualität ist für den Preis auch in Ordnung.


    Die Halle hat zunächst einmal ein kühles 25-m-Becken. Daneben liegt ein Erlebnisbecken mit Sprudelliegen und Geblubber, das gern etwas wärmer sein könnte, es geht aber noch. Durch eine Mauer abgetrennt ist ein rundes Becken mit Wellenball, dessen Wellen kaum zu spüren sind – kaum mehr als die üblichen Schwankungen in einem Schwimmbecken, wo sich viele Menschen aufhalten.


    Der Baltic Park hat zwei Kinderbereiche, ein Becken und einen Bereich mit spritzenden Figuren. Genauer habe ich sie mir nicht angesehen, aber das sah ganz umfangreich aus. Für kleine Kinder gibt es hier sicher mehr zum Plantschen als im Hansedom.


    Daneben stehen vier Whirlpools, davon zwei mit Salzwasser. Das Blubbern lässt sich per Knopfdruck starten. Eigentlich eine gute Idee, um Energie zu sparen und die Leute nicht auf das Blubbern warten zu lassen. Eine Beschriftung der Knöpfe wäre allerdings nett. Ich habe sie nur entdeckt, weil mich jemand darauf hinwies.


    Dann gibt es da ein Becken mit Strömungskanal. Der ist ziemlich lang und langsam, fast schon ein Lazy River. Reifen gab es darin keine, das wäre eine gute Ergänzung. Ob man die aus der Rutsche mitnehmen darf, weiß ich nicht. Als einziges Becken hat er ein richtiges Gestaltungselement, nämlich eine Grotte mit bunten Lichtern und Wasserschleier, durch die man zweimal treibt. Der Rest der Halle ist eher steril mit Beton.


    Folgt man dem Strömungskanal weiter in die hintere Ecke der Hallo, so gerät die Surfanlage ins Blickfeld. Die kann man für 6 Euro pro Viertelstunde nutzen. Ich hatte noch nie die Gelegenheit, so ein Ding zu probieren, also habe ich es mal gewagt. Ohne Vorkenntnisse im Surfen ist es eine anfangs lustige, aber irgendwann auch ermüdende Angelegenheit. Es wird ein Haufen Wasser über eine abschüssige, wellenförmige Gummianlage gepustet. Man startet oben, ich sollte auf dem Brett knien. Ich bin dann im Wesentlichen abwärts gerutscht, während mir das Wasser entgegenkam und meinen Rutsch verlangsamt hat. Irgendwann kam ich unten an, wo das Wasser aus den Düsen herausschießt.

    Der Bademeister erklärte mir, wenn ich das Brett anhebe, bewege ich mich eher nach oben bzw. langsamer nach unten, und wenn ich es senke, bin ich schneller unten. Soweit die Theorie.

    Praktisch sah es so aus. Sobald ich versucht habe, das Brett auch nur etwas zu heben (egal, ob ich schon unten war oder vorher schon gegensteuern wollte), ist es umgekippt. Das Wasser hat mich erfasst, zurück nach oben transportiert und dort liebevoll gegen die Wand geschleudert. Weil alles mit Gummi gepolstert war und ich einen Helm trug, war das nicht weiter schlimm. Im Gegenteil, als Adrenalinjunkie ist so etwas ja irgendwie sogar das Ziel.

    Manchmal hatte ich auch einen starken Rechtsdrall und bin rechts aus dem Wasserschwall rausgerutscht, um dort auf dem Trockenen kleben zu bleiben. Aber mich eine Weile in der Mitte zu halten – daran bin ich gescheitert.

    Fazit: Surfen ist schwerer als rutschen.


    Ich bleibe nun mal ein Rutscher, deshalb gehe ich nun nach ganz hinten zum Rutschenturm. Unten ist der Turm sehr edel gefliest, doch je weiter man hinaufsteigt, desto mehr dominieren Beton und Kabel. So ganz fertig ist der Turm noch nicht. Hier starten vier Rutschen von Polglass, zwei Turbos und zwei Reifenröhren, und zwar in jedem der vier Stockwerke eine. Dabei gilt: Je höher man steigt, desto besser und rasanter ist die Rutsche.

    Alle Rutschen sind lichtundurchlässig und von innen weiß mit Lichteffekten, also White Holes (so hat Tuberides sie jedenfalls genannt). Die Turbos haben eine Zeitmessung, für die Reifenrutschen liegen nur Einzelreifen bereit.


    Im ersten Stock startet eine kleine Turbo, allerdings ist das eher eine White Hole, für die der Turborutschendurchmesser verwendet wurde. Sie heißt Blue Blast, ist 81,6 m lang und 7.4 m hoch. Als Effekte gibt es viele kleine Tageslichtmotive, nämlich kleine weiße Scheiben mit Bildern von Meerestieren. Die Rutsche macht einige Zickzackkurven und ist ganz flott, aber dennoch die uninteressanteste Rutsche im Turm.

    Leider gibt es am Übergang zum Auslaufbecken eine scharfe Kante, die in den Rücken schneidet. Deshalb empfehle ich, den Oberkörper etwas aufzurichten, sobald man den Auslauf sieht.


    Im zweiten Stock startet auf 10,6 m Höhe eine 99,9 m lange Reifenrutsche namens Yellow Adventure. Diese Rutsche ist gelb-weiß gestreift und hat größere Meerestiere als Tageslichtmotive, ist also auch einigermaßen abwechslungsreich. Sie ist ziemlich schnell und macht Spaß.

    Grundsätzlich finde ich diesen Zwang ärgerlich und hoffe meistens, dass es ihn nicht gibt.

    Bei manchen Rutschen muss das wohl aus Sicherheitsgründen wohl so sein. Meistens sind das ja sehr steile, großartige und außergewöhnliche Reifenrutschen wie die U-Wave im Moravia, der Spacemaker in Jesolo oder die Twin Peaks am Gardasee. Dann finde ich es immer noch besser, wenn man die Rutsche nur zu zweit rutschen kann, als wenn es sie gar nicht gäbe, weil sie sonst zu gefährlich wäre.

    Aber manche der Rutschen sind auch relativ normal, da ist die Regel unnötig. Die Black Hole in Jesolo z.B. ist eine relativ normale Black Hole für Reifen. Ich glaube wirklich nicht, dass da einem Einzelrutscher etwas passieren würde.

    Die meisten Bäder liegen 15-30 Minuten Fußmarsch von einem Bahnhof entfernt, so z.B. auch das Aquamagis. Für mich geht das in Ordnung, aber als Bahnhofsnähe würde ich das nicht mehr bezeichnen. Wenn es dann schon in Richtung 45 Minuten geht, steige ich dann irgendwann lieber auf öffentliche Verkehrsmittel um. Bäder, die gar keinen Bahnhof im Umkreis haben, gibt es zum Glück nur wenige.

    Ca. 10 Minuten findet man teilweise auch noch, etwa in Sarstedt bei Hannover, Peine, Liberec oder Oranienburg (da sieht man das Bad auch schon vom Zug aus).

    Aber Bäder, die so traumhaft nah am Bahnhof liegen wie in Potsdam, Bielefeld oder Hildesheim, kenne ich abgesehen von diesen drei auch nicht.

    Da ich zu den allermeisten Bädern mit der Bahn fahre, wage ich mal zu behaupten, dass meine Erfahrungen einigermaßen repräsentativ sind.

    Dieses Problem hatte ich im Aqualandia in Italien vor längerer Zeit. Den Spacemaker konnte man mit drei bis vier Personen im Boot nutzen, das war kein Problem. Da kann ich deiner Erfahrung nur zustimmen.

    Aber viele andere Rutschen waren nur für zwei Personen zugelassen. Oben an der Schlange hat man mich weggeschickt. Es war wirklich unangenehm und nervig, fremde Leute anzusprechen und zu anzufragen, zumal einige nicht kaum Englisch verstanden haben. Bis ich eine Familie mit drei Leuten gefunden hatte, wo ich mich parasitär :P einklinken konnte, hat es ewig gedauert. Unter anderem deswegen habe ich auch nicht alle Rutschen geschafft.

    Seitdem besuche ich kaum noch allein solche großen Wasserparks.


    Leider habe ich also auch keine wirklichen Tipps. Versuche irgendjemanden aus deinem Umfeld dafür zu begeistern, dich zu begleiten. Ansonsten muss man eben die Zähne zusammenbeißen und fragen, fragen, fragen.

    Heute habe ich die Padermorgana-Rutsche getestet. Am Start hat man die Wahl zwischen den Themen Ozean/Dschungel/Disco. In vier Worten lässt sich die Rutschpartie so beschreiben: Wow - oh, schon vorbei? Von den Klarer-Themingrutschen ist es mit 57 Metern die sicherlich kürzeste. Deshalb ist leider wenig Platz, sodass die anderen Exemplare auch mehr Effekte haben - abgesehen von der Rutsche in Plettenberg, aber die kann man kaum noch zu diesem Typ zählen.

    Die vorhandenen Effekte sind aber sehr gelungen und funktionieren jedoch tadellos - wobei, die Rutsche ist ja auch neu. Es sind insgesamt vier:

    • blinkende Lichtspots in blau/grün/lila-bunt
    • Fake Slide mit beißendem Hai/hypnotischer Schlange/tanzender Figur
    • Lauflichtringe in blau/grün/lila-bunt - mit langsamer Rutschhaltung entsteht tatsächlich für einen Moment der Eindruck, auf der Stelle zu stehen
    • überall Soundeffekte mit Wellenrauschen/Schlangenzischen/Musik - viel, viel besser zu hören als in Karlsruhe, wahrscheinlich weil es nicht so voll war

    Am Ende gibt es eine Zeitmessung au demselben witzigen Bildschirm wie in Hildesheim, der allerhand verschiedene Daten anzeigt. Und das wars. Keine Reifen, Matten, Touchpoints, Infinity Jump und kein Cone.

    Die Schwimmoper wollte vermutlich eine kürzere, nicht ganz so teure und kinderfreundliche Version der Klarer-Themingrutschen, und als solche ist die Bahn sehr gelungen. Wenn man eine andere Klarer-Themingrutsche näher an der eigenen Heimat steht, lohnt sich als Rutscher für diese Rutsche keine weite Anreise. Eine kleine Anfahrt kann man für dieses Erlebnis aber in Kau nehmen.


    Ansonsten ist die Schwimmoper ein Sportbad mit gewaltigem Schwimmerbecken in altmodischer Halle, dazu zwei Kleinkinderbereiche, ein kleines Außenbecken und ein schöner Saunabereich.

    Seit ich von Mecklenburg nach Südniedersachsen gezogen bind, ist mein Umland rutschentechnisch deutlich abwechslungsreicher geworden. Es gibt eine Menge kleiner Bäder mit interessanten Rutschen, auch einige moderne Themingrutschen, selbst Herford ist nicht weit. Es werden sogar, kaum zu glauben, manchmal neue Rutschen gebaut.


    Weiter im Norden wird es dann in der Tat öder.

    Im Bremer Umland kenne ich mich nicht ganz so gut aus, aber in Bremerhaven, das im Prinzip auch zu Bremen gehört, gibt es auch noch eine gute Black Hole. Die Steilrutsche im Stadionbad habe ich im Sommer ausprobiert und fand sie echt toll, so schlecht kam mir ihr ihr Zustand gar nicht vor, wenn man bedenkt, dass sie draußen steht.

    Gestaltung: 2

    Größe: 2

    Beckenvielfalt: 3

    Hygiene: 1

    Temperatur: 3

    Rutschen: 2 (doppelt)

    Umkleiden: 2

    Personal: 1

    Eintritt: 2

    Gesamt: 2,0


    Ich war im Sommer in den Niederlanden unterwegs und wollte auch gern ein bisschen rutschen. Leider scheiterte das meist an den eingeschränkten Öffnungszeiten der Bäder. Doch dann übernachtete ich sogar direkt neben einem Freibad und dachte mir: Das schaust du dir jetzt aber an. Oh, es ist schon geschlossen! Na, dann eben morgen früh.

    Das Freibad steht in Papendrecht (bei Dordrecht, nicht weit von Rotterdam) und gehört zu einem Sportkomplex, der einfach nur Sports heißt. Ein Sport-Hallenbad ist auch dabei, das war aber gerade nicht geöffnet. Mich hat aber sowieso vor allem das Freibad interessiert.


    Es hat ein großer Schwimmerbecken zum Bahnenziehen mitsamt Sprungturm. Das Nichtschwimmerbecken ist auch relativ groß, hat aber leider keine wirklichen Attraktionen. Dafür gibt es eine große Fläche mit bunten Figuren und Torbögen, die alle auf Knopfdruck zu spritzen beginnen. Dort haben auch größere Kinder ihren Spaß. Daneben liegt noch ein Plantschbecken.


    Die beiden Rutschen waren zunächst nicht eingeschaltet, weil eh nur Bahnenzieher da waren. Als wir danach fragten, wurden die Rutschen für uns angestellt. Die eine ist gelb-blaue ist eine ziemlich normale Breitrutsche ohne Welle. Die andere ist eine dreibahnige Multislide mit zwei Steilstücken. Die fand ich ziemlich cool, man nimmt ordentlich Fahrt auf. Beide Rutschen haben einen spaßigen Plumpsauslauf ins Nichtschwimmerbecken. Die Fugen zwicken ein bisschen, doch das ist bei solchen Rutschen nicht so schlimm. Falls es zu unangenehm wird, kann man sich ja hinsetzen und ist trotzdem noch recht schnell.


    Mir hat das Freibad gut gefallen, aber irgendwann haben wir es dann doch lieber verlassen, denn es war noch Morgen und ziemlich kalt.

    Für Rutscher, die in der Nähe unterwegs sind, lohnt sich ein Abstecher zur coolen Multslide. Für Schwimmer ist das Bad auch geeignet und Familien können die Rutschen und den schönen Wasserspielbereich nutzen. Nur dem Nichtschwimmerbecken fehlen ein paar Attraktionen.

    Neulich bin ich mit der Bahn von den Niederlanden nach Deutschland gefahren. An der Grenze wollte ich das Twentebad in Hengelo besuchen. Das Erlebnisbad schloss an diesem Tag unter der Woche schon um 14 Uhr, ich hatte also nicht viel Zeit. (Seufz, niederländische Öffnungszeiten halt.)

    Als ich vor dem Gebäude stand, klappte mein Mund auf. Ich rechnete mit einer alten Röhren- und einer kleinen Freirutsche, wie es noch im Tuberides-Bericht steht. Stattdessen erhob sich hinter dem Gebäude ein großer blauweißer Cone und darunter eine neue rote Rutsche. Dass dort neue Rutschen gebaut wurden, stand hier im Forum nur auf Niederländisch, deswegen hatte ich nichts davon mitbekommen.

    An der Kasse fragte ich auf Englisch, ob die Rutschen geöffnet wären. Den Menschen dort war das Wort "slides" allerdings nicht geläufig, sodass wir uns nur mit einiger Mühe und einiger Handgesten verständigen konnten.


    Zur Zeit werden wohl gerade die Umkleiden umgebaut. Deshalb musste ich mich in einem kalten, provisorischen Containerding mit nassem Boden umziehen. Das war nicht so schön. In die Schließfächer sollte man laut Aufschrift eine Munt (vermutlich Münze) einwerfen. Als ich das tat, funktionierte es aber nicht. Ein netter Mitarbeiter holte sogleich einen Plastikchip. Den hatten sie wohl vergessen, mir an der Kasse zu geben.


    Die Schwimmhalle erinnert ein bisschen an das Topas-Bad, obwohl sie viel heller und freundlicher und auch nicht so laut war, schließlich war es unter der Woche. Die hohe Kletterwand am 25-m-Becken war geschlossen. Dort zogen ein paar Leute ihre Bahnen. Das Nichtschwimmerbecken hat extrem viele Kippeimer. Wenn man nicht ständig Wasser ins Gesicht kriegen will, wird das Schwimmen dort zu einer spannenden Herausforderung.


    Im Grund hatte ich das Nichtschwimmerbecken und die Rutschen komplett für mich. Beide Rutschen stammen laut der Anleitung von einem Hersteller namens "goH2O". Am Start beider Bahnen kann man zwischen den Effektprogrammen Rot, Grün, Blau und Multicolor (Farbwechsel) auswählen.

    Die untere, rotweiß gestreifte Rutsche ist eine White Hole. Besonders schnell und lang ist sie nicht, dafür hat sie aber Touchpoints in Form von Händen. Ich weiß nicht, wie viele es insgesamt sind, aber mindestens 20 - so viele habe ich maximal erwischt. Vielleicht waren das alle. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass noch so viel mehr auf die kurze Röhre passen. Die Röhre hat auch eine Zeitmessung.

    Die Auswahl der Effekte beeinflusst die Farbe der Touchpoints. Das hat meistens funktioniert. Sie sollte wohl auch die Farbe der blinkenden Lichtspots und die Geräuscheffekte beeinflussen, aber das hat nur funktioniert, wenn ich auf "Rot" gedrückt habe. Da waren dann irgendwelche Racing- oder Windgeräusche (schwer zu sagen).


    Die blauweiße Coneslide wird ebenfalls als Körperrutsche genutzt. Hier hat der Druck auf die Auswahlknöpfe überhaupt nichts bewirkt, soweit ich erkennen konnte. Der Kegel ist deutlich größer als bei den Coneslides in Deutschland. Leider ist die Röhre vor dem Cone extrem flach, es gibt überhaupt kein richtiges Steilstück. Deswegen bin ich im Kegel nur kurz gependelt und dann... liegen geblieben. Die ersten beiden Male musste ich mich anschieben, um den Kegel wieder zu verlassen. Erst beim dritten Versuch mit so sportlicher Rutschhaltung, wie es mir nur möglich war, habe ich es geschafft, aus dem Kegel herausgespült zu werden. Die restliche Strecke ist etwas schneller, aber auch nichts Besonderes. Beide Rutschen enden in einem Flachwasserauslauf.


    Der Hersteller goH2O hat mich insgesamt nicht überzeugt. Die Rutschen sind weder besonders schnell noch besonders lang, die Effektauswahl funktioniert überwiegend nicht und die Fugen zwicken deutlich am Rücken, obwohl es ziemlich neue Rutschen sind. Lediglich die Jagd auf die Touchpoints macht Spaß (was inzwischen aber auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist) und der große Cone ist erst einmal eindrucksvoll.

    Auch bei den Effektrutschen von Klarer und Aquarena funktioniert manchmal etwas nicht, aber zumindest kann man sagen, dass die fertigen Rutschen überwiegend funktionieren (und besser verfugt sind).


    Deshalb finde ich nicht, dass sich das Twentebad für Rutscher lohnt. Der Rest des Bades ist halt ein Sportbad. Durch Kletterwand und Kippeimer wird es zwar deutlich aufgewertet, aber dafür lohnt sich natürlich auch keine lange Anreise.


    Die Tuberides-Bewertung ist nicht mehr ganz aktuell. Ich würde den Rutschen eine 3 statt einer 2 und der Temperatur eine 3 statt einer 1 (jedenfalls, solange der Umbau noch läuft) geben.

    Da ist tatsächlich ein ziemlicher Widerspruch in Text und Bild. Das oben ist niemals eine Turborutsche und sieht der alten überhaupt nicht ähnlich. Eigentlich hat die obere Rutsche eher Ähnlichkeit mit der alten Black Hole als der alten Turbo, während die unteren Rennrutschen zumindest dem Durchmesser nach Turborutschen sind. Drei Turbos in einem Turm wären vermutlich auch nicht so sinnvoll, aber es ist schade, dass die alte weichen muss.

    Im Artikel steht noch etwas von einem innovativen LED-Lichtprogramm. Ich kenne von Polin-Rutschen fast nur dieselben bunten Daylight-Ringe und weißen Punkte, aber bei diesen Rutschen kann man wohl zumindest etwas mehr erwarten.

    Ich habe den Eindruck, Polin macht sich gerade in Deutschland breit. Wollen die Bäder Geld sparen oder wieso setzen die darauf?

    Das stimmt, solch ein Bautagebuch ist was Feines.

    Allerdings würde ich "Neuigkeiten über Webpräsenz" trotzdem nicht ebenso schwer gewichten wie die anderen Kategorien. Gerade für Leute, die den Park zum ersten Mal besuchen, ist das nicht so relevant. Die haben genug zu tun, sich zu informieren, was es generell so gibt.


    Ich bin nicht mal sicher, ob mit "Instagram" nicht möglicherweise gemeint ist, ob der Wasserpark gute Fotospots für die Gäste bietet. (Auch da könnte ich nicht nachvollziehen, wieso das so stark ins Gewicht fallen sollte.)

    Die scheinen ja durchaus etwas genauer recherchiert zu haben als andere Zeitungen. Dass auch kleinere Parks wie der Aquapark Wroclaw vorkommen und nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Erding und das Tropical Islands, spricht für den Test.

    Aber wieso werden bei solchen Berichten die Kristallbäder immer übersehen? Egal ob deutschland- oder europaweiter Vergleich: Man kann sich stets darauf verlassen, dass Erding und Weinheim und Stein nicht.


    Und was genau soll "Instagram" als Kategorie über die Qualität des Wasserparks aussagen?

    Selbst wenn man zusammenstößt - das ist doch nur eine Reifenrutsche, und vermutlich auch keine extrem schnelle. Das wäre doch nicht so schlimm, bei älteren Reifenrutschen, Crazy River o. ä. ist das sogar ganz normal und gehört zum Erlebnis dazu, ähnlich wie bei einem Autoscooter. (Den Rand werden sie ja wohl so sichern, dass ohnehin niemand rausfallen kann.)


    Das mit den Baumwipfeln klingt toll, ein Baumwipfelpfad als Rutsche - wieso gibt es das nicht öfter?

    Die Meldung hat mich wirklich überrascht. Ich habe noch nie ein derart volles und chaotisches Bad erlebt, in dem die Bademeister so wenig Kontrolle haben (auch wenn sie sehr freundlich waren und sich wirklich Mühe gegeben haben, das lag eher an den Gästen) und die Treppe im Rutschenturm regelmäßig zu einem Wasserfall wird. Einmal und nie wieder, dachte ich mir, auch wenn die Rutschen gar nicht so schlecht waren.

    Und ausgerechnet dieses Bad bekommt den ersten Trichter mit Falltür? :O

    Dann muss ich wohl doch irgendwann noch mal hin.

    Falls das denn wirklich so realisiert wird. In irgendeinem Bad, ich glaube in Albstadt, wurde doch schon mal eine Trichterrutsche mit Falltür angekündigt, und dann wurde es doch nur eine ganz normale Turbo mit Falltür von Aquarena.