Aquapalace Prag (CZ) 7.4.09

  • Abends sind wir dann zum Abschluss des Tages noch in ein Schwimmbad gefahren. Das Aquapalace dürfte sogar das größte Spaßbad Tschechiens sein.
    Mit der Metro fährt man bis Opatov, ab dort verkehren Busse. Entweder man nimmt die Linienbusse bis Čestlice Global (ist aber nicht mehr im inneren Verbundgebiet Prags) oder man nimmt den stündlich verkehrenden kostenlosen Shuttlebus:


    Für die Rückfahrt soll man sich den Kassenbeleg des Bades aufheben, bei uns wurde das aber nicht kontrolliert.
    Nach sieben Minuten Fahrt ist man dann am Ziel:


    Rechts und links des Komplexes gibt es auch zwei kostenlose Parkhäuser:


    Auch das Hotel, welches sich hinten im Bogen um den Komplex zieht, gehört dazu:


    Der Eingangsbereich ähnelt eher einer Shoppingmall: Es gibt ein großes SB-Restaurant, einen Tauchshop, ein Bademodengeschäft, ein Friseur, ein Kiosk, ein Fittnessstudio etc:


    An den Kassen ist die Verständigung in Englisch gar kein Problem, sogar deutsch wird teilweise gesprochen.


    Für 2 Stunden haben wir als Studenten 190 Kronen (ca 7,50€), Erwachsene zahlen dafür 240 Kronen (etwas über 9 Euro).


    Der Umkleidebereich ist in Blöcke aufgeteilt, denen man an der Kasse zugewiesen wird:





    Überblick:


    Das Bad ist grob in drei Bereich aufgeteilt: die Rutschenhalle (links), die Wellenbadhalle (oben) und die Sporthalle rechts.


    Beginnen wir bei den Rutschen:
    Dort gibt es einen Trichter:




    Eine relativ lange aber nicht besonders spektakuläre Röhrenrutsche:



    Ganz oben startet die Reifenrutsche:





    Die Reifenrutsche ist relativ flott und macht wirklich Spßaß.


    Die Milka-Rutsche war mal wieder (wie immer?) geschlossen, obwohl sie eigentlich sehr spaßig aussieht:




    Der Twister ist eine Blackhole mit ein paar farbig blinkenden Scheinwerfern an der Decke:




    Eine weitere Bodyslide:



    Auf diesem Foto kann man das Landebecken mal deutlich erkennen: Der Absatz von der runden Rutsche ins eckige Landebecken ist zwar ungewohnt, tut aber nicht weh.


    Britrutsche und MilkyWay-Rutschen, die einen ordentlich abheben lässt:


    Der im Außenbereich verlaufende Wildwasserfluss ist im Winterhalbjahr leider geschlossen


    Unter den Rutschen zieht sich durch die Halle ein Wasserkanal. Der Durchgang zum Landebereich des Wildwasserflusses ist ebenfalls zu:


    Vom Trichter gelangt man direkt in den Kanal:


    Grotten mit Sprudelbänken:


    Im Durchgang zur nächsten Halle liegt das Korallenriff. Hier kann man mit den Fischen hinten im Aquarium um die Wette schwimmen:


    Außerdem befindet sich hier die Strandbar:


    In der nächsten Halle liegt mittig das Wellenbecken. Wellen gibt es hier nur einmal stündlich, welche wir leider verpasst haben (wie soll man zwischen den hunderten Durchsagen auch die Wellenankündigung identifizieren...)


    Nichtschwimmerbecken:


    Kinderrutschen vom Piratenschiff:


    Kleinkinderbereich:



    Auch durch diese Halle zieht sich wieder der Kanal, hier mit Sprudelbänken:


    Durchgang ins Außenbecken:


    Im Sommer sind die Kanäle über das Außenbecken und den Landebereich des Wildwasserflusses alle miteinander verbunden.


    Eisbar:


    Hinter der Eisbar liegt der Tauchturm, in den man durch Fenster hineinsehen kann:


    Zugänglich ist der Turm aber wohl nur mit Tauchkursen.


    Zwischen der Rutschenhalle und dem Wellenbecken liegt auf der Gallerie das SB-Restaurant:


    Für 220 Kronen (unter 10 Euro) hatten wir zwei komplette Essen inklusive zwei 0,5 Colaflaschen.


    Durchgang zur dritten Halle:


    In der Mitte liegt etwas erhöht das Sportbecken:


    Strömungskanal:


    Hotwhirlpools:


    Das normale Außenbecken war auch zugänglich:


    Am Rand dieses Beckens gibt es im Wasser Hocker und man wird am Beckenrand von der Strandbar aus bedient.
    Außerdem gibt es draußen noch ein weiteres Kinderplantschbecken.


    Das Bad war wirklich sauber, das Personal freundlich. Wir waren ca von 19:45 bis 21:45 im Bad und wie man sieht war es leer. Die meisten Personen auf den Fotos waren Mitarbeiter, Badeaufsichten oder Putzleute (so übrigens auch die Im Strömungskanal...).
    Mir hat das Bad richtig gut gefallen, es ist von der City aus gut zu erreichen und wenn ich mal wieder in Prag bin, werde ich sicher auch hier noch einmal zu finden sein.

  • Zitat von "tuberides1"

    Wow, das Bad sieht klasse aus. Erinnert etwas an die Therme Erding mit dem abgegrenzten Indoor-Rutschenbereich.
    Von welchem Hersteller sind die Rutschen eigentlich?


    So wie der Einstieg aussieht:


    würde ich sagen: Boer. Der Einstieg der Röhrenrutsche im Aqua Marien sieht nämlich genauso aus und die ist von Boer.

  • Von wem die Rutschen sind, weiß ich nicht genau.


    Aber du willst 2-3 Tage in dem Bad bleiben, habe ich das richtig verstanden? Ich war 3 Tage in Prag für die ganze Stadt inklusive der zwei Schwimmbäder... Und so schön leer, wie es an dem Tag war, hat der eine Abend auch völlig ausgereicht.

  • Das Aqualand in Moravia ist doch noch viel größer als der Aquapalace, oder?


    Jedenfalls danke für den Bericht ;)

    Favoriten:
    1. Stukas @ Caneva
    2. L2 @ Wörgl
    3. Freefalls @ Aqualand Costa Adeje
    4. Screamer @ Splashdown Poole
    5. Kinnaree @ Siam Park
    Rutschen-Count: 211

    I'm a waterslide junkie! See I like to slide the slide, see I like to loop the Aqualoop ;)


  • Das Aqualand in Moravia ist doch noch viel größer als der Aquapalace, oder?


    Ja, laut radi.sweb.cz ist der Aquapalace aber trotzdem besser.

    Heimbad: Auebad Kassel
    Lieblingsbäder: Miramar, Caneva, Aquamagis, Alpamare Pfäffikon
    Rutschen-Count: 426
    Lieblingsrutschentypen: Looping, Wildbach, Plumpstrichter
    Lieblingsrutschen: Cobra, Grüner Hai, Neusäßer Trichter, Proslide Tornado Billund, Balla Balla, Scary Falls, Cresta Canyon, Stukas, Hurricane Loop, Prager Divoká Řeka, Tornado Pfäffikon, Pink Jump

  • Wasserattraktionen:
    -Plavecký Bazén (25-m-Becken-ohne Startblöcke)
    -4 Whirlpools
    -Pomalá Řeka (Lazy River ohne Reifen mit Strömungskanal und Wasserfallbecken)
    -Potápěčská Jáma (Tauchturm)
    -Bazén Vlnobití (Wellenbecken)
    -Koráb Piratů, Dětské Vodní Hřistě (2 Kinderbereiche)
    -Broudalště (Babybecken)
    -Dětské Brouzdaliště (Außen-Kinder- und Babybecken)
    -Venkovní Bazén (Außenbecken mit Sprudelliegen und Poolbar)
    -Korálový Bazén (Warmbecken mit Aquarien)
    -Pomalá Řeka (Lazy River ohne Reifen mit Schwallduschen, Kletterseilen, Wassersäulen, Wasserfallgrotten und Whirlpoolnischen)


    Wasserrutschen:
    -Kinderrutschen: Minifreirutsche, Miniwellenrutsche, Minifreefall, viele Minibreitrutschen
    -Rodinný Tobogán (Freirutsche)
    -Kamikadze (Kamikaze mit Kurve)
    -Tornádo/ ehemals Twister (Black Hole)
    -Canyon/ Divoká Řeka (Wildbach)
    -Tobogán Frekvence 1 (Röhrenrutsche)
    -Oranžová Skluzavka (Breitrutsche)
    -2mal Modré Skluzavky (Freefalls)
    -Spacebowl
    -Hypogán (Reifenfreirutsche)
    -Crazy Tube (X-Tube)


    Bewertung:
    Gestaltung: 1
    Größe: 1
    Beckenvielfalt: 1
    Hygiene: 1
    Temperatur: 2
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 1
    Personal: 2
    Eintrittspreis: 3
    Gesamt: 1,4
    (Rutschen zählen doppelt!)


    Aquapalace
    Pražská 138, Čestlice
    25101 Praha-východ, D1 - Exit 6
    http://www.aquapalace.cz
    Onrides aller Rutschen außer Wildbach und X-Tube:


    Onride Wildbach im Sommer (unüberdacht):

    Onride erster Wildbachteil im Winter (teilweise überdacht):

    Onride X-Tube:


    Wie in einem anderen Thread schon angesprochen, haben diesen Sommer haben im Aquapalace zwei neue Rutschen eröffnet. Da ich zu Flyers Bericht sowieso viel zu ergänzen habe, schreibe ich lieber einen komplett neuen und vollständigen Bericht, statt immer oben nachzuschauen, was denn nun schon dasteht und was nicht.
    Der Aquabus ist die schnellste Anreisemöglichkeit vom U-Bahnhof Optatov, man riskiert dort aber, vom Fahrer angeschnauzt zu werden, dass man sein Essen wegstecken soll. Auf der Rückfahrt soll man laut Internet seinen Kassenbon vorzeigen, aber unser Fahrer war wohl zu faul zum Kontrollieren.


    An der Kasse gab es Probleme wegen eines Altersnachweises. Das Personal war nett und kompromissbereit, nur etwas kurz angebunden.
    Eine Tageskarte kostet 589 Kronen (24€). Das ist die Art von Eintritt, die man gerade noch so zu zahlen bereit ist, ohne sich auf Alpamare-Niveau abgezockt zu fühlen.


    In den Plänen in den Flyern sind die neuen Rutschen noch nicht eingetragen, in den im Bad aushängenden Plänen aber schon.


    Die Umkleiden sind groß, sauber und perfekt, man darf nur die Spindnummer nicht vergessen. Am Eingang bekommt man einen Bereich von A bis F zugeteilt, das sollte man sich auch merken. Viele Schilder weisen dann den Weg in den jeweiligen Block.


    Ich fange mit dem Rundgang mal ganz rechts, im Coca-Cola Palác Relaxu (mir als Badbetreiber wären solch Namen peinlich), an, dann kommen die Rutschen zum Schluss und es bleibt spannend.
    Hier gibt es ein 25-m-Becken ohne Startblöcke und frischer Temperatur erhöht in der Mitte.


    In einer Ecke stehen 3 mit Mosaiksteinchen geflieste Whirlpools.
    Um das Sportbecken führt ein Schwimmkanal mit schwacher Strömung, quasi ein Lazy River ohne Reifen. (Man kann natürlich auch eigene aufblasbare Strandreifen mitnehmen.) Dieser ist nicht so viel wärmer als das Sportbecken, also immer schön in Bewegung bleiben. Vom Kanal zweigt ein kleiner familienfreundlicher Strömungskreisel ab. Dessen Mitte dient dazu, durch hin- und herschaukeln selbst Wellen zu machen.


    Der runde Kanal hat eine Abzweigung, die in den nächsten Bereich führt. Hier erkennt man die Besonderheit des Bades: Fast alles ist miteinander verbunden.


    Am Tauchturm vorbei, wo man die Profitaucher stalken kann,...


    ...geht es in den Palác Pokladů (Palast der Schätze). Da verbreitert sich der Kanal zu einem Becken, in das sich manchmal ein Wasserfall von der Galerie ergießt.


    Die Gestaltung des Bades ist bunt und hell. Dazu tragen gläserne Dächer, helle Natursteine und Spezialelemente wie ein großer Kraken bei. Das Theming geht in Richtung Südsee/Piraten. Allerdings gibt es dazu verdammt viel Werbung, vor allem an den Rutschen, etwa für diverse Süßigkeiten und ein Architekturbüro. So ähnlich soll es ja auch im Aquaparc Le Bouveret sein.
    Über ein paar Stufen geht es ins Wellenbecken. Die stündlichen Wellen sind ganz lustig.


    Während des Tages wurde einmal ein Großteil des Wellenbeckens mit Schaumstoffrollen abgesperrt. Dann konnte man sich anstellen und diverse aufblasbare Attraktionen nutzen, z. B. eine Art Wippe...


    ...und ein Schaukel-Ufo.


    Um das Wellenbecken herum sind noch diverse Becken versteckt. Neben den Liegen beim Brandungsbereich steht ein Whirlpool.
    Rechts gibt es einen Kinderbereich mit Piratenschiff und drei Edelstahlrutschen: eine mit Kurve, eine Wellige und eine Gerade.


    Dahinter steht ein Spielplatz, das Piratenschiff.
    Hinten links gibt es noch ein Kinderbecken mit Minibreitrutschen und ein Babybecken.
    Daneben startet wieder der unterbrochene Kanal. Dieser führt nach draußen und verbreitert sich zum Außenbecken.
    In der Venkovní Zóna (Outdoorbereich) gibt es ein weiteres Kinderbecken mit Minibreitrutschen und ein Babybecken. Auch eine Liegewiese ist wie immer dabei.


    Irgendwann wird das Außenbecken wieder schmaler, führt aber nicht (wie es der Plan suggeriert) in den Kanal des Rutschenbereiches und wieder nach innen. Stattdessen gibt es mitten im Kanal eine Mauer, die ein direktes Erreichen des nächsten Beteiches verhindert. Keine Ahnung, ob das wegen Unfällen so gelöst wurde, aber bissl unelegant ist es schon.


    Dafür bietet das Außenbecken Sprudelliegen, Schwallduschen und eine Poolbar bei frischen Freibadtemperaturen, die uns am heißen Besuchstag sehr entgegenkamen. Im Winter dürfte das weniger angenehm sein.


    Dahinter im Gebäude liegt der Indoorteil der Bar (Koralový Dóm). Dort gibt es auch in Fels eingefasste Aquarien. Auf der anderen Seite der Aquarien gibt es noch ein warmes Becken zum Fischegucken. Schön gemacht.


    Über diesem Bereich liegt die Gastro, wie so oft als Tablett-Kantine ausgeführt und sehr billig. Geschmacklich geht es auch in Ordnung.
    Zurück zum Kanal, der sich außen mit dem Ende des Wildbachs vereint und ins Gebäude in den Rutschenbereich, den Palác Dobrodružství (Palast der Abenteuer) führt. Dort vollführt er noch einen ziemlich großen Kreis unterhalb der Ebene mit den Rutschenausläufen. Dort gibt es außen Schwallduschen, unter den letzten Metern der X-Tube Kletterseile...


    ...und 2 Wassersäulen.


    Weiter hinten sind außerdem 2 Whirlpoolnischen und Wasserfallgrotten.


    Eine schöne versteckte und überraschend ruhige Ecke im Bad. Für richtiges Whirlpoolfeeling ist das Wasser aber zu kühl.


    Jetzt sind endlich die Rutschen dran. Bis auf den Wildbach verlaufen alle Rutschen komplett innen. Auf allen Rutschanleitungen ist unten von einem Hersteller namens Sportakcent die Rede, aber die meisten Rutschen sind von Polin. Die 2 neuen sind von Wiegand und er Wildbach wurde vom Bad frei Schnauze modelliert.
    Die Fugen sind nicht schmerzhaft, aber manchmal spürbar "hubbelig".
    Die Fotos im Rutschenbereich sind alle ziemlich unprofessionell, denn es war eng wie im Glaxy Erding oder im Aqualand Köln und nicht immer genug Platz, um zurückzugehen und ein komplettes Foto der Rutsche zu machen.
    Zunächst muss man sich entscheiden, ob man rechts die Galerie oder links den Turm hochsteigt. Gehen wir erstmal nach rechts. Nach einer Treppe gelangt man vorbei am Zwischenbecken des Wildbachs zu 2 Treppen. Die rechte davon führt zum Rodinný Tobogán, einer Familienfreirutsche. Alle Rutschen haben zeitgesteuerte Ampeln, sodass sich an allen Rutschen Schlangen von 3-10 Minuten Länge bildeten. Der Wildbach und der Trichter haben zudem Stopp-Schilder. Sollte ein Bademeister per Videoüberwachung unvernünftiges Verhalten beobachten, leuchten die Schilder auf und einer nervtötende Sirene jault. Das geschah auch öfter. Drehkreuze gibt es nicht mal am Trichter.
    Die Freirutsche vollführt einen flachen Startjump, eine Acht und eine Rechtskurve in den Flachwasserauslauf. Als Familienrutsche okay, sonst langweilig.


    Die Plattform links daneben dient als Start für 4 Rutschen, davon erreicht man 2 durch die vordere und 2 durch die hintere Treppe. Von der vorderen Treppe aus rechts startet Kamikadze. Das ist eine recht ungewöhnliche Rutsche. Es geht mit einem steilen Jump...


    ...und einer Linkskurve los, dann kommt eine Gerade und ein finaler Drop ins hoch befüllte Landebecken. Quasi eine durch eine Kurve unterbrochene Kamikaze. Sehr lustig. Kamikadze und die Freirutsche führen beide in den hintersten Winkel der Rutschenhalle und haben da auch ihre Ausläufe.


    Gegenüber von Kamikadze startet Tornado (laut Flyer ehemals Twister), eine bunt gestreifte Black Hole. Deren Verlauf besteht aus einer Acht, einem flachen Jump, einer Linkskurve und noch einem flachen Jump. Der erste Teil hat Lightspots und ist eine Art White Hole, nur dass die Röhre von innen rot ist. Dann kommt ein Black-Hole-Part mit dunklen Passagen und Sternhimmel. Die Effekte sind gelungen, das Tempo eher bescheiden.


    Über die hintere Treppe gelangt man zum Wildbach. Der führte früher nur draußen lang, aber dieses Jahr wurde der Außenteil erneuert und ein Innenteil vornedrangebaut, der sich einmal halb um den Indoorrutschenbereich rumschlängelt. Der Innenteil heißt Canyon, der Außenteil nach wie vor Divoká Řeka. Dort gab es eine sehr lange Schlange, die sich andererseits auch am schnellsten bewegte. An die Ampel am Start hat sich irgendwie keiner gehalten, alle sind einfach gerutscht, wenn der Vordermann nicht mehr zu sehen war. Der Start besteht aus Edelstahl.


    Der Bach macht vollführt erst eine Gerade und einen überdachten U-Bogen nach links. Der bietet Lichtspots und ist zwar nicht so dunkel wie eine richtige Black Hole (die Rutschrinne ist ja nach wie vor hellblau), aber schon ein ungewöhnliches Element in einem Wildbach.


    Weiter geht es mit einer Rechts- und einer Linkskurve sowie einer Geraden mit Glasstück. Ein Wildbach mit Glas - das ist doch mal was Besonderes! Zwar vermindert das viele Wasser den klassischen Hilfe-die-Rutsche-ist-zu-Ende-Thrill etwas, aber die herumschwebenden Wassermassen bieten von innen wie von außen auch einen interessanten Anblick.


    Es folgen noch ein Bogen nach links und einer nach rechts, bevor die Rinne die Wand durchbricht. Der nun kommende Teil des Wildbachs wurde zum Winter 2014 übertunnelt, wie ich auf einem Onride gesehen habe, bei meinem Besuch im Sommer war er aber offen. Einige Meter vor dem Wanddurchbruch haben eine Abdeckung, um Durchzug zu verhindern.


    Draußen macht der Wildbach einen U-Bogen nach links, in dessen Mitte sich ein freiwilliges Zwischenbecken befindet. Das Becken zu erreichen ist nicht so schwer wie etwa in Stralsund, aber wenn man es zu spät sieht, kann man durchaus mal vorbeirauschen. Nach einer letzten Linkskurve und einer Geraden aus Edlestahl landet der Wildbach im Zwischenbecken rechts neben dem Start der Familienrutsche, das früher das Startbecken war. Hier endet der neue Teil und der alte beginnt. Im Winter ist der alte Teil gesperrt, obwohl Start- und Auslaufbecken mit dem Innenteil verbunden sind. Wahrscheinlich wären die Heizkosten einfach zu hoch. Der neue Teil hat ein familienfreundliches Tempo, lustig ist, dass in den Kurven sehr viel Wasser hochschwappt und auf den Rutscher niederprasselt. Dazu ist die Rutsche recht lang und die Effekte sind toll. Durch eine Treppe kann man nun aus der Rutsche und zurück ins Gebäude gehen, was ich zimperlicheren Rutschern auch raten würde.


    Sonst schwingt man sich an einer Stange über eine Startschwelle (übrigens eine bequeme hügelförmige und nicht eine mit so einer hohen Stufe wie in Linstow). Der alte Teil verläuft hangverlegt und beschreibt im Großen und Ganzen einen Rechtsbogen, der allerdings durchsetzt ist mit Kürvchen, Schlenkern und steilen Schwellen. Der Wasserfluss und das Tempo sind sehr hoch, man wird ordentlich gegen die Wände geschleudert und sackt immer mal wieder unerwartet ein Stück ab, weil eine plötzliche Schwelle aufgetaucht ist. Damit hat der Außenteil klar den heftigeren Verlauf, ein bisschen wie eine längere Version des Wildbachs in Linstow. Dann gibt es wieder ein Zwischenbecken, das man durch eine Treppe verlassen kann. Eigentlich ist das fast schon ein Landebecken, denn danach folgen nur noch wenige Meter Strecke.


    Wer lieber im Kanal, der vom Außenbecken in den Rutschenbereich führt, landen will, muss weiterrutschen. Es folgen noch eine Rechtskurve und eine letzte Schwelle, die einen in den Beginn des Kanals wirft.


    Angeblich kann der Wildbach in 3 Geschwindigkeitsstufen laufen, die sich alle halbe Stunde abwechseln. (Und vermutlich nur auf den neuen Teil Einfluss nehmen.) Bei meinem Besuch lief er aber permanent auf der Medium-Stufe. Auf Nachfrage erklärte ein Bademeister, die Höchststufe sei kaputt.
    Der Wildbach ist das Highlight im Aquapalace und einfach super. Der erste Teil besticht durch seine Effekte, der zweite durch seinen Verlauf. Fugen sind bei dem starken Wasserfluss nicht zu spüren. Familien können bei leichter und mittlerer Stufe den ersten Teil nutzen. Auch das Abbremsen zwischen altem und neuem Teil hat mich nicht so gestört, weil die Fahrt ja insgesamt recht lang ist. Nur das letzte Zwischenbecken nervt ein wenig. Definitiv einer der besten Wildbäche, besser als die in Stralsund und Karlsruhe. Der Rutschentyp ist in Tschechien außerdem eine Rarität, es gibt nur einen anderen Wildbach im Aquapark Olesná Frýdek-Místek.
    Links neben dem neuen Wildbach, einige Stufen höher, startet der Tobogán Frekvence 1. (Frekvence 1 ist ein tschechischer Radiosender, dessen Logo mehrmals außen auf der Rutsche zu sehen ist.) Die gelbe Röhrenrutsche vollführt eine Gerade, eine Acht, einen Rechtsbogen, eine Gerade und noch eine Rechtskurve. Tornado und die Frekvence 1 führen beide unter den Freefalls und der Breitrutsche durch, kreuzen sich dort und unter der jeweils anderen Rutsche. Auf den ersten Blick scheint es, als wäre der Auslauf vom Twister der von Frekvence 1 und umgekehrt. Zur Röhrenrutsche kann ich prinzipiell auch nur das schreiben, was ich schon zu so vielen Rutschen gesagt habe: Familienfreundlich und nicht allzu schnell.


    Ganz links auf der Galerie, nur einige Stufen erhöht, starten eine orange Breitrutsche und zwei sehr niedrige Freefalls. Die drei Rutschen haben eigentlich dasselbe Gefälle, keine Wellen und sind sehr harmlos. Auf den Freefalls kann man etwas abheben, trotzdem fand ich sie nicht so richtig spannend. Hier gab es übrigens nie Schlangen.


    Weiter hinten in der Rutschenhalle steht noch ein richtiger Rutschenturm mit Wendeltreppe, von dem 3 Rutschen starten. Die Treppe ist voller Leute mit Reifen, die zur X-Tube wollen. Wenn man zum Trichter will, kann man sich ganz gut durchquetschen, wenn man zur anderen Reifenrutsche will, hat man aber keine Chance, weil man ja noch den Reifen schleppen muss. In der unteren Ebene des Turms startet Spacebowl, ein Plumpstrichter. Ich hatte hier eine hohe Hemmschwelle wie in Obertshausen erwartet, aber die Wartegatter waren tatsächlich voll und man musste etwas über 5 Minuten anstehen.


    Die Turboröhre ist von innen dunkel und vollführt eine ganz leichte Rechtskurve. Das Gefälle ist nicht so steil wie in Obertshausen, es hält sich in Grenzen. Der Trichter kam mir ziemlich klein vor. Der Trichter ist vergleichsweise harmlos, aber dieser Rutschentyp ist einfach generell immer wieder lustig. Für Spacebowl-Anfänger ist das Prager Exemplar auch gut geeignet.


    Das Auslaufbecken ist seitlich am Kanal angelagert und durch eine Kette abgetrennt.


    Aber ganz oben starten die 2 Reifenrutschen des Bades. Und die sind wirklich gut! Zum Rutschen gibt's Einzel-, Doppel- und Dreierreifen, bei letzteren liegen 2 Sitzlöcher nebeneinander und eins vorne. Einzelreifen lagen meist schon am Auslauf rum, auf andere Reifen musste man einige Minuten warten. Nachdem man die Treppe verlässt, sind die Wartebereiche durch ein Gatter abgetrennt. Links startet der [move]Hypogán[/move], 130 m lang und damit laut Bad die eine der längsten Rutschen Tschechiens. Die schwarz-weiß gestreifte offene Reifenrutsche hatte immer nur 1-3 Leute in der Schlange (man musste aber erstmal die volle Treppe hochkommen). Zu Unrecht!


    Die Rutsche vollführt erst 2 Achten untereinander und dann eine Gerade und eine doppelte Rechtshelix. Man schaukelt dabei schön hoch und beschleunigt in der letzten Helix ziemlich. Zudem ist die Rutsche schön lang. Wie immer macht es im Doppelreifen etwas mehr Spaß. Dreierreifen passen nicht in die Rinne.
    Die Rutsche wurde von einer Hypothekenbank gesponsort, deswegen hängt dort auch entsprechende Werbung, die immerhin an die Lokalität angepasst wurde. („Nichtschwimmer? Wir lassen Sie nicht untergehen.“ oder „Wie eine Wasserrutsche – der schnellste Weg zum eigenen Haus“)


    Und dann wäre da noch rechts die rote X-Tube, die erst dieses Jahr gebaut wurde und sich Crazy Tube nennt. Die Ampel am Start haben wie beim Wildbach hier alle ignoriert.


    Der Verlauf besteht aus einem Linksbogen, einer Geraden, einer Linkskurve, noch einer Geraden, einer Linkshelix, einem Rechtsbogen und einer letzten Gerade in den Auslauf. Als Effekte gibt es Daylight-Punkte und -Ringe, letztere blinken an einer Stelle sogar so, dass sie quasi zu Lauflichtringen werden.


    Die berühmten X-Tube-Kurven schaukeln den Rutscher richtig durch und einige Jumps machen alles noch spaßiger, sodass die X-Tube (meiner Meinung nach) nach dem Wildbach zur zweitbesten Rutsche im Aquapalace wird.
    Nach dem heftigsten Jump ergießen sich zwei dicke Wasserstrahlen in die Röhre (wahrscheunlich um das Unfallrisiko zu mindern) – ein beeindruckender Anblick.
    Auf den geraden Strecken zwischen den Kurven verengt sich die Rutsche.


    Das Landebecken liegt genau über dem Kanal.


    Fazit: Für Familien, die etwas tiefer in die Tasche greifen wollen, ist das Bad aufgrund der vielen Becken und Kinderbereiche, der schönen Gestaltung und vieler familienfreundlicher Rutschen eine echte Empfehlung. Sportler, die nicht gerade den Tauchturm nutzen wollen, sind in den billigeren Sportbädern Prags wohl besser aufgehoben. Der Trichter ist nett, die Kamikaze ist witzig und auf den 2 schönen Reifenrutschen und im genialen Wildbach finden auch anspruchsvollere Rutscher ihr Plätzchen. Von der Beckenlandschaft her sicher das beste Bad Tschechiens, von den Rutschen her hat mir das Aqualand Moravia aber besser gefallen.

    Heimbad: Auebad Kassel
    Lieblingsbäder: Miramar, Caneva, Aquamagis, Alpamare Pfäffikon
    Rutschen-Count: 426
    Lieblingsrutschentypen: Looping, Wildbach, Plumpstrichter
    Lieblingsrutschen: Cobra, Grüner Hai, Neusäßer Trichter, Proslide Tornado Billund, Balla Balla, Scary Falls, Cresta Canyon, Stukas, Hurricane Loop, Prager Divoká Řeka, Tornado Pfäffikon, Pink Jump

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  • Vor Kurzem war ich wieder im Aquapalace. Die wichtigste Neuigkeit:
    Die X-Tube wurde technisch aufgerüstet. Am Start befindet sich ein Auswahlbildschirm, bei dem man zwischen (wenn ich mich richtig erinnere) acht Themen auswählen kann, die durch tschechische und englische Wörter und kleine Bilder dargestellt werden, zum Beispiel eine Rakete, eine Spirale oder Regenbogen. Die Auswahl beeinflusst die bunten Lichter auf den ersten beiden Geraden (wenn ich mich richtig erinnere) in der Rutsche, die sich je nach Thema in als blinkende Punkte, drehende Ringe etc. bewegen. Die Rutsche ist jetzt viel dunkler als vorher.
    Außerdem wird zu Beginn der Rutschfahrt ein Soundeffekt abgespielt, und zwar immer eine Fanfare. Die Musik ist natürlich nicht so ausgeklügelt wie im Europabad Karlsruhe, dafür aber viel, viel besser zu hören.
    Natürlich gibt es noch aufwändigere High-Tech-Rutschen, aber trotzdem hat mir die aufgerüstete X-Tube gut gefallen, ganz klar eine Bereicherung für das Bad und bisher einzigartig in Tschechien.


    Bei der Finanzierung der X-Tube-Aufrüstung hat offenbar der neue Hauptpartner des Aquapalace geholfen, die Skupina CEŽ (CEZ Group), eine Firma für erneuerbare Energien. Zumindest schließe ich das daraus, dass die X-Tube nun mit Werbung der CEZ bedruckt ist. Die bunten Fische und der orange Schriftzug stören allerdings kaum, sie passen ziemlich gut zur Rutsche - viel angenehmer als all die andere aufdringliche Werbung im Bad, etwa die hässliche Corny-Werbung am Trichter.
    Apropros Corny: Am Ausgang bekamen alle Badegäste einen Corny-Müsliriegel geschenkt. Das ist schon eher eine Form der Werbung, mit der man mich erreicht. :D


    Meine weibliche Begleitung hat bemängelt, die Ausläufe der Polin-Rutschen (insbesondere bei der Kamikaze und den Mini-Freefalls) seien zu tief befüllt, sodass ihr das Wasser sonstwo reingeschossen ist.

    Heimbad: Auebad Kassel
    Lieblingsbäder: Miramar, Caneva, Aquamagis, Alpamare Pfäffikon
    Rutschen-Count: 426
    Lieblingsrutschentypen: Looping, Wildbach, Plumpstrichter
    Lieblingsrutschen: Cobra, Grüner Hai, Neusäßer Trichter, Proslide Tornado Billund, Balla Balla, Scary Falls, Cresta Canyon, Stukas, Hurricane Loop, Prager Divoká Řeka, Tornado Pfäffikon, Pink Jump

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